Bochum/Witten. . Mit einem Jahr auf Bewährung dürfte ein Wittener (21) gut weggekommen sein. Er hatte in einer Klinik randaliert und sich der Polizei widersetzt.
Weil er betrunken in der Notaufnahme einer Dortmunder Klinik randaliert hat, musste sich ein 21-jähriger Wittener am Mittwoch (20.6.) erneut vor dem Jugendschöffengericht in Bochum verantworten.
Der Mann war nach einer Hochzeitsfeier im Mai letzten Jahres aufgefallen, weil er auf dem Gehweg saß und nicht ansprechbar war. Er kam ins Krankenhaus. Dort flippte er aus, griff einen Mitarbeiter mit einem Metallpfeiler an und verletzte ihn an der Hand. Außerdem stieß er üble Beleidigungen aus und wurde weiter handgreiflich. Alarmierten Polizeibeamten gegenüber wollte er sich nicht ausweisen und äußern. Als sie ihn abtasten wollten, schlug er um sich und beschimpfte die Polizisten als „Hurensöhne“. Schließlich wurde gefesselt auf die Wache gebracht.
Polizisten mit Glasampulle bedroht
Erst am nächsten Tag kam er in der Ausnüchterungszelle zu sich. „Ich kann mich an gar nichts mehr erinnern“, sagte er im Prozess. Er habe an dem Tag mindestens eine Flasche Whiskey getrunken und zwei Joints geraucht. „Der Mann war sehr aggressiv und hasserfüllt“, erinnerte sich ein Polizist (35). Er habe den Beamten gedroht, sie mit einer Glasampulle in den Hals zu stechen.
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Dem Angeklagten tut die Tat nach eigenem Bekunden leid. Er entschuldigte sich. Die Staatsanwältin sah aber keine Veranlassung, Jugendstrafrecht anzuwenden. Der Mann habe ein aufbrausendes Wesen. Sie sah auch keinen minderschweren Fall gefährlicher Körperverletzung. Das Besäufnis habe er selbst verschuldet.
Steuerungsfähigkeit war erheblich eingeschränkt
Ein Gutachter attestierte dem Angeklagten eine zum Tatzeitpunkt erheblich vermindert eingeschränkte Steuerungsfähigkeit. Die Staatsanwältin forderte wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung, Bedrohung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eine Bewährungsstrafe von einem Jahr.
Der Prozess musste erneut starten, da beim ersten Termin kein Gutachter zur Frage der Schuldfähigkeit teilgenommen hatte. Seit der Randale-Nacht in der Klinik trinkt der Mann eigenen Angaben zufolge keinen Alkohol mehr. Vorher habe er am Wochenende gern getrunken, meist eine Flasche Wodka oder Whiskey. Das Gericht verurteilte ihn zu einem Jahr Haft auf Bewährung.