Witten. Ein 47-jähriger Wittener litt unter einer Psychose. Wegen zahlreicher Vergehen, muss er sich vor dem Landgericht Bochum verantworten.
Verschiedene Körperverletzungsdelikte, Beleidigung und Wohnungseinbruch wirft die Staatsanwaltschaft einem 47-jährigen Mann aus Witten vor, der sich seit Dienstag vor dem Landgericht Bochum verantworten muss. Zum Auftakt wurden acht Anklagen für insgesamt neun Straftaten verlesen. Der Mann ist teilweise geständig, weist aber verschiedene Anklagepunkte als nicht zutreffend zurück.
Da der Mann zur Tatzeit zwischen Sommer 2016 und Frühjahr 2017 unter einer Psychose litt, geht der Staatsanwalt von erheblich verminderter Schuldfähigkeit aus. Ein Gutachter folgt dem Prozess, da dem Angeklagten die Unterbringung in einer geschlossenen Klinik droht.
Seit 20 Jahren nicht mehr gearbeitet
Er habe täglich drei bis fünf Flaschen Bier getrunken, erläuterte der 47-jährige Mann, der seinen Angaben zufolge seit mehr als 20 Jahren nicht mehr gearbeitet hat. Meist stand er gegen 10.30 Uhr auf, ging dann aus dem Haus und kaufte an der Tankstelle Bier. Dann habe er sich wieder hingelegt und sei später zumeist in die Innenstadt gegangen.
Als erste Tat angeklagt ist eine Gewalttat in einer Gaststätte an der Johannisstraße. Am 6. August 2016 soll er einem Gast einen Faustschlag verpasst haben. Er habe seinerzeit einen Bekannten in der Kneipe gesucht, um ihn um einen Euro anzuschnorren, erläuterte der Angeklagte im Gerichtssaal. Da sein Bekannter nicht da war, wollte er die Gaststätte wieder verlassen. Ein Mann habe ihn aber nicht rauslassen wollen. „Ich bekam einen Schlag ins Gesicht“, schilderte der Angeklagte. Und daraufhin habe auch er zugeschlagen.
Beschuldigter weist Vorwürfe von sich
Tags darauf, am 7. August 2016, soll er die Wirtin eines Lokals an der Crengeldanzstraße mit einem Bierglas beworfen haben. „Ich habe das Glas nur auf den Boden geworfen, weil die Wirtin kein Bier mehr ausschenken wollte“, meint der Angeklagte. Er habe das Glas mindestens zwei Meter an der Frau vorbeigeworfen.
Den angeklagten Einbruch in eine Wohnung an der Annenstraße am 1. September 2016 bestreitet der Mann völlig. „Damit habe ich nichts zu tun, da bin ich unschuldig“, betonte er. Bei dem Einbruch war unter anderem Bargeld gestohlen worden.
Mutter sei beschimpft worden
Körperverletzung und Beleidigung wird ihm für eine Tat am 19. Oktober 2016 auf der Hammerstraße vorgeworfen. Eine Auseinandersetzung bestreitet der Angeklagte nicht. Beim Streit mit einem Bekannten seien beide zu Boden gegangen, er selbst habe aber nicht geschlagen. Als Grund für die Prügelei gab der Angeklagte an, seine Mutter sei beschimpft worden.
Am 2. Dezember 2016 soll der Angeklagte der Angestellten einer Spielhalle an der Ruhrstraße draußen vor dem Laden einen Faustschlag verpasst haben. „Das stimmt nicht“, meinte der Wittener. „Ich war in der Spielhalle und die Frau hat mich weggeschubst – ich habe sie daraufhin zurückgestoßen.“ Mit ihr habe es immer Streit gegeben. Die Spielhalle erteilte dem Mann schließlich Hausverbot.
Weitere Anklagen betreffen Schläge gegen zwei Frauen und einen Mann. Der Prozess wird fortgesetzt.