Witten. . Seitdem eine Fremdfirma die Kita und Grundschule Buchholz reinigt, gibt es Probleme. Der Offene Ganztag konnte die Küche kürzlich nicht benutzen.

Die Kinder dürften sich gefreut haben, doch der Anlass war alles andere als erfreulich: Betreuerinnen des Offenen Ganztags (OGS) haben in Buchholz zuletzt mittags Pizza bestellt, weil die Küche tags zuvor nicht geputzt worden war und keiner darin das Essen für die Schulkinder zubereiten wollte.

Immer wieder gibt es an der Grundschule im Hammertal Probleme mit einer Firma, die seit zweieinhalb Jahren im Auftrag der Stadt Kita und Schule reinigt. Mehrere Eltern und das Kreisgesundheitsamt sehen hygienische Mängel, auch in den Toiletten. Stadt und Kreis ist bekannt, dass die Reinigungsergebnisse schwanken. Mal läuft es gut, mal schlecht.

Seit August 2015 hat das Unternehmen Piepenbrock die Gebäudereinigung übernommen. Es beschäftigt deutschlandweit 26 000 Mitarbeiter. Zuletzt sei dieser Dienstleister von einer Krankheitswelle betroffen gewesen, so Stadtsprecherin Lena Kücük. „Reinigungskräfte sind ausgefallen und nicht ersetzt worden. Das ist nicht in Ordnung.“ Eltern und Schulleiter hätten sich bei der Stadt beklagt – was richtig sei. Nur so könne man sich mit der Firma auseinandersetzen und notfalls die Rechnung kürzen. Den Eltern reicht das nicht.

Erzieherinnen greifen selbst zum Lappen

Ihren Angaben zufolge hat sich die Qualität deutlich verschlechtert, seitdem die städtische Reinigungskraft nicht mehr tätig ist. Mütter berichten, dass Erzieherinnen in der Kita auch mal selbst zum Lappen greifen – und die Hausmeisterin nachwischt, wenn’s ganz schlimm ist. Eklatante Unterschiede gebe es zwischen der Sauberkeit im Schwimmbad (Eigenreinigung) und in der Turnhalle (Fremdfirma).

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„Wir stellen immer wieder fest, dass die Putzpläne nicht eingehalten werden. Eingetragen werden drei Stunden, aber nach anderthalb Stunden ist keiner mehr da“, sagt Nora Klein, die Elternpflegschaftsvorsitzende der Grundschule Buchholz. Die Verständigungsprobleme mit dem häufig wechselnden Personal seien ein weiteres Problem. „Sie verstehen Beschwerden einfach nicht. Etwa, dass man mit einem Eimer Wasser nicht die komplette Kita putzen kann“, sagt Mutter Nadine Knippschild.

Gesundheitsamt wollte Kita schließen

Im Februar hatte das Kreisgesundheitsamt sogar die Schließung der Kita Buchholz angedroht, nachdem an zwei Tagen nicht geputzt worden war. Das städtische Amt für Gebäudemanagement beauftragte eine weitere Firma, um diesen Schritt abzuwenden. Auch der Leiter der Schule habe mehrmals kurz davor gestanden, Turnhalle oder OGS zu schließen, weiß Nora Klein. „Genau das ist die Sorge der Eltern. Dass unsere Kinder nicht betreut werden, nur weil eine Reinigungsfirma ihren Job nicht richtig macht.“

Die Eltern wünschen sich eine feste und verlässliche Reinigungskraft. Warum die Stadt an der Firma festhält, versteht Nora Klein nicht. „Die Dienstleistung, sprich eine saubere Schule, wird nachweislich nicht regelmäßig erfüllt.“

>> In den Stadtteilen putzen meist Fremdfirmen

  • Seit einigen Jahren reinigen neben dem eigenen Personal auch private Dienstleister öffentliche Gebäude in Witten. Dafür hat die Stadt drei Firmen unter Vertrag.
  • In Fremdreinigung befinden sich eher städtische Objekte in den Stadtteilen – insgesamt 19 Grundschulen und Kitas in Stockum, Rüdinghausen, Bommern, Heven, Herbede, Vormholz, Durchholz und Buchholz.
  • 33 Objekte, überwiegend in der Innenstadt und Annen, sind in Eigenreinigung.