Witten. . Plötzlich wird der Kopf doch wieder heiß. Grippale Infekte plagen nach wie vor viele Wittener und die „echte Grippe“ ist auch noch nicht vorbei.
Diese Grippewelle ist gewaltig. Das bestätigen die jüngsten Zahlen des Kreisgesundheitsamtes. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der Erkrankten um ein Vielfaches erhöht.
Wie rasend schnell sich die Epidemie ausweitet, macht allein der März deutlich. Pro Woche gab es über 260 Neuerkrankungen. Während es bis jetzt insgesamt 1099 gemeldete Influenza-Fälle gibt, waren es im Vorjahr gerade mal 178. Hattingen liegt mit 194 Fällen (2017: 24) an der Spitze, gefolgt von Witten und Sprockhövel mit jeweils 178 (Vorjahr 60 bzw. 25).
Kinder nicht zu früh wieder in Schule oder Kita schicken
Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein hat aktuell vor allem die Kindertagesstätten und Schulen im Blick. Sie warnt davor, erkrankte Kinder zu früh wieder in die Kita oder Schule zu schicken, auch im Interesse der anderen Schüler, Lehrer und Erzieherinnen. Nach Auftreten der ersten Symptome gelten Betroffene vier bis fünf Tage als ansteckend.
„Um erst gar keine Infektionsspirale in Gang zu setzen, sollten grippekranke Kinder eine Woche zu Hause betreut werden“, sagt die Leiterin des Kreisgesundheitsamtes. So hätten sie auch genug Zeit, in Ruhe wieder gesund zu werden.
Gesünder sind in dieser Woche wieder zahlreiche Mitarbeiter des Straßenverkehrsamtes in Schwelm. Die Service-Einschränkungen der letzten beiden Wochen – Besuche grundsätzlich nur mit Termin – wurden wieder aufgehoben.
Unterschiedliche Rückmeldungen der Krankenhäuser
Die Vorgaben für den Rettungsdienst im Kreis konnten ebenfalls gelockert werden. Die Einsatzkräfte sind wieder ohne Mundschutz, Schutzkittel und -brille unterwegs. „Die Zahl der Grippepatienten, die wir transportieren, ist zurückgegangen“, sagt Dr. Michael Laubmeister, der Ärztliche Leiter.
Aus den Krankenhäusern liegen dem Fachbereich „Soziales und Gesundheit“ unterschiedliche Meldungen vor. Dr. Sabine Klinke-Rehbein: „Auf der einen Seite berichten uns Häuser von einer verbesserten Lage. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Einrichtungen, in denen freie Plätze in Infektionsbetten nach wie vor Mangelware sind.“