Grippe setzt derzeit viele außer Gefecht. Mehr Betroffene als zu Beginn 2017. In Artzpraxen stapeln sich die Patienten. Hygienemaßnahmen wichtig.
Kalte Füße, eine triefende Nase, der ganze Körper schmerzt – die Grippewelle sorgt derzeit auch in Witten für halbleere Büros und Klassenzimmer.
In der Praxis von Ärztesprecher Dr. Frank Koch „stapeln sich die Patienten“ derzeit, wie sein Vertreter Dr. Frank Bernhard Zimmermann sagt. „Im Moment ist Hochzeit der Saison. Jeder zweite Patient hat starke grippale Beschwerden.“ Ob er sich wirklich mit dem Influenza-Virus angesteckt hat, kann nur ein Abstrich klären. „Ich verzichte darauf aber in der Regel, weil es eigentlich keine Konsequenzen hat“, sagt der Internist. Treten innerhalb weniger Stunden schwerste Symptome auf, etwa Fieber und Gliederschmerzen, ist eine Grippeerkrankung wahrscheinlich. „Der Virus führt zu einem sehr starken Krankheitsgefühl, das plötzlich einsetzt“, sagt Zimmermann.
Betroffene müssen sich schonen
Betroffene benötigten mindestens 14 Tage, manchmal sogar drei bis vier Wochen, um sich vollständig zu erholen. „Das ist eine ernstzunehmende Erkrankung, bei der man sich schonen muss.“ Wer eine Infektion mit der Influenza vermeiden will, solle Händeschütteln und große Menschenansammlungen meiden. „Ganz wichtig ist auch, sich regelmäßig die Hände zu waschen.“ Von vorbeugenden Maßnahmen wie eine erhöhte Vitamin C-Zufuhr hält der Mediziner übrigens wenig. „Schulmedizinisch gesehen hat das keinen Effekt. Man wird halt mal krank, das gehört zum Leben dazu.“
Auch in der Brenschenschule ist der Krankenstand derzeit so hoch wie lange nicht, wie Schulleiter Thomas Bartelworth sagt. „Wir haben einige Magen-Darm-Erkrankungen und auch ein paar nachgewiesene Grippe-Fälle.“ Wie viele Lehrer und Schüler aber tatsächlich an dem Influenza-Virus erkrankt sind, kann Bartelworth nicht sagen. „Grundsätzlich müssen wir ja nicht über die Gründe einer Krankmeldung informiert werden.“
Gleiches gilt für die ortsansässigen Unternehmen. Auf Nachfrage dieser Zeitung gaben viele Betriebe an, aus Datenschutzgründen nichts über den aktuellen Krankenstand sagen zu können. Wohl aber, dass die Zahl der Krankmeldungen in der kalten Jahreszeit üblicherweise ansteige – so auch jetzt.
Ähnliches sieht es bei der Stadt aus. Dass ein Amt wegen Personalmangel schließen muss, sei bisher aber nicht notwendig, sagt Stadtsprecherin Lena Kücük. „Auch die Müllentsorgung läuft normal. Obwohl die Mitarbeiter am stärksten der Kälte ausgesetzt sind.“ Sie hätten allerdings mit einem anderen Problem zu kämpfen: „Viele Mülltonnendecken sind zugefroren.“