Witten. Eine Serie von Sprühattacken zieht sich durch die Stadt. Der Täter war Freitagnacht unterwegs. Polizei bittet Betroffene, Anzeige zu erstatten.

Ein Graffiti-Sprüher hat überall in der Stadt „Panic“ verbreitet: Eine lange Reihe von Schmierereien mit diesem Schriftzug zieht sich durch die City. Von der Ardeystraße, durch Winkel-, Johannis- und Gabelsbergerstraße, am Schiller-Gymnasium und weiter bis zur Breite Straße.

„Nadine, I love U“ an der Schule

Der „Tag“ – also das Zeichen – „Panic“ wurde in Schwarz, aber auch in Silber und Rot auf Hauswände und Einfahrten gesprüht. Im Innenhof der Häuser an der Ardeystraße 42 verunziert es einen Stromkasten, auch das Schultor des Gymnasiums ist beschmiert. An einigen Stellen steht daneben etwas wie „R B“, auch „N + R“ ist zu finden. Steht N vielleicht für Nadine? Am Schiller-Gymnasium hat sich der Schmierer nämlich zusätzlich mit „Nadine, I love U“ verewigt.

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Wobei: Lange wird der Spruch nicht zu lesen sein. „Das wird kurzfristig wieder entfernt – das streicht unser Maler über“, versichert Haustechniker Jürgen Bosold, der die fiese Bescherung am Morgen entdeckte und gleich die Polizei verständigte.

14 Anzeigen bis Mittag

Er war nicht der einzige: 14 Anzeigen lagen bis zum Mittag vor – außergewöhnlich viele, wie es hieß. „Aber so eine flächendeckende und so große Sprüher-Serie hatten wir auch seit den Schmierereien am Crengeldanz nicht mehr“, so Kripo-Chef Ralf Tietz. Zwischen 20 Uhr am Donnerstagabend und 5 Uhr am Freitagmorgen muss der Täter unterwegs gewesen sein. Diesen Zeitraum konnte die Polizei anhand der Angaben der Anwohner bereits eingrenzen.

Küsterin Blazenka Weber-Lorenz ist sauer wegen der wiederholten Sprühereien an der Johanniskirche.
Küsterin Blazenka Weber-Lorenz ist sauer wegen der wiederholten Sprühereien an der Johanniskirche. © Jürgen Theobald

„Klar, die kommen bei Nacht und Nebel“, schimpft eine Anwohnerin in der Gabelsberger Straße, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will. Man sei einfach machtlos dagegen: „Die machen ja keinen Krach. Und morgens komm ich raus und denk, ich guck nicht richtig. Ärgerlich sei das – vor allem für die Vermieterin: „Denn die hat die letzte Sauerei gerade erst wegmachen lassen.“

Küsterin der Johanniskirche ist sauer

Auch Blazenka Weber-Lorenz ist stinksauer. „Warum macht man so etwas? Das bringt nichts und sieht auch nicht schön aus“, sagt die Küsterin der Johannis-Kirchengemeinde. „Warum können die nicht einfach Handball spielen gehen oder sowas, anstatt hier rumzuschmieren?“ Die Kirche ist nicht zum ersten Mal von Schmierern heimgesucht worden. „Und das wegmachen zu lassen, kostet jedes Mal richtig Geld.“

Auch sie hat die Sachbeschädigung bei der Polizei angezeigt. Richtig so, meint Kripo-Chef Tietz. Er bittet alle Betroffenen, sich bei ihm zu melden: Tel. 02302/209-8310.