Witten. . Fünf Jahre war Jennifer Müseler bei der Wittener Werkstadt. Jetzt wechselt sie zum Dortmunder Theater. Ein Interview über spannende Zeiten.

Fünf Jahre hat Jennifer Müseler für die Wittener Werkstadt gearbeitet – erst als pädagogische Leiterin des Treffs, später war sie auch für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Jugendkulturarbeit der Werkstadt zuständig. Nun hat es die 31-Jährige ans Theater Dortmund gezogen. Mit Redakteurin Andrea Böhnke sprach sie über alte Aufgaben und neue Wünsche.

Was waren Ihre Aufgaben in der Werkstadt?

Meine Aufgabe war die pädagogische Leitung des Treffs und später war ich dann zusätzlich noch zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Jugendkulturarbeit der Werkstadt. Wobei ich mir die letzten beiden Arbeitsbereiche zeitweise mit meiner Kollegin Nicole Nies, die sich im Sommer aus der Werkstadt verabschiedet hat, geteilt habe.

Wie sah ein typischer Arbeitstag für Sie aus?

Durch die vielen Aufgabenfelder war die Arbeit immer sehr abwechslungsreich – einen richtig „typischen“ Arbeitstag kann ich daher gar nicht beschreiben. Von der Arbeit mit Jugendlichen im Café über die Betreuung der Medienpartner bis hin zur Erstellung des Monatsprogramms und der Planung und Durchführung von Veranstaltungen wie der „All in One“-Teeniedisco war wirklich alles mit dabei.

Was werden Sie vermissen?

Das ist schnell beantwortet: Am meisten werde ich meine Kollegen und Kolleginnen vermissen!

Was für eine Bilanz ziehen Sie nach fünf Jahren in der Werkstadt?

Ich habe viel gelernt und mit spannenden Menschen zusammenarbeiten dürfen. Nicht nur mit Blick auf meinen Kollegenkreis, sondern auch mit Blick auf die vielen unterschiedlichen Künstler, Dozenten und Besucher des Hauses. Da waren schon echte Charakterköpfe dabei. Die wird’s am Theater aber auch geben, von daher war das sicher eine gute Schule.

Wie sieht Ihr neuer Job am Theater Dortmund aus?

Ich werde das Theater Dortmund im Marketing unterstützen. Also: Augen auf bei den kommenden Leporellos, Flyern und dem großen Spielzeitheft 18/19 – da werde ich meine Finger mit im Spiel (gehabt) haben.

Was ist der größte Unterschied zu der Arbeit in der Werkstadt?

Die Dimensionen sind in Dortmund natürlich völlig andere als in Witten. Allein die Tatsache, dass das Theater knapp 500 Mitarbeitende beschäftigt oder dass dort jede der fünf Sparten (Schauspiel, Oper, Ballett, Kinder und Jugendtheater, Philharmoniker) eine eigene Abteilung für beispielsweise die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit hat – Wahnsinn. Zum Vergleich: Das Werkstadt-Kernteam stemmt alles erfolgreich mit gerade einmal 15 Personen – Hauptamtliche und Azubis.

Warum wollten Sie nach Dortmund wechseln?

Wie sagt man so schön? „Wer rastet, der rostet“. So gern ich auch in der Werkstadt gearbeitet habe und so abwechslungsreich es auch war – letztlich überwog der Wunsch nach einer Veränderung und Weiterentwicklung. Wobei ich mit dem Wechsel ja mit Blick auf mein Theaterwissenschaftsstudium eigentlich sogar wieder eine schöne Brücke zurück zu meinen Wurzeln schlage. Raus aus der Komfortzone und die Karten noch mal neu mischen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Fürs Erste wünsche ich mir, mich künftig auf den Theaterfluren nicht mehr allzu oft zu verlaufen und mir die vielen neuen Namen merken zu können. Aber im Ernst: Ich hoffe, dass ich viele spannende Erfahrungen sammeln, Neues dazulernen und in ein paar Monaten auf diese Entscheidung zurückblicken und sagen kann: „Das war alles genau richtig so.“ Und eine Wohnung in Dortmund wäre zeitnah auch wünschenswert.

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Jennifer Müseler kommt gebürtig aus Hagen. Sie hat in Bochum Theater- und Erziehungswissenschaft studiert und dann eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau im Bahnhof Langendreer gemacht. Es wird kein Abschied für immer: „Ein heißer Kakao in der Eisstadt oder der Besuch des Sprechstunde-Poetry Slams im Treff sind definitiv drin.“