Witten. . Der Ex-Betriebsratsvorsitzende von Opel Bochum hat einen Herzinfarkt erlitten. Nun befindet er sich in der Reha. Der Infarkt kam nicht überraschend.
- Rainer Einenkel, ehemaliger Betriebsratsvorsitzender von Opel Bochum, erlitt Herzinfarkt
- Infarkt ereignete sich auf der Geburtstagsfeier seiner Tochter
- „Habe die Vorboten des Infarkts nicht ernst genommen“, so Einenkel
Er ist schlank, radelt für sein Leben gerne, geht regelmäßig schwimmen. Bis auf Sodbrennen hatte Rainer Einenkel bislang keine gesundheitlichen Probleme, sagt seine Frau Martina. Dann der Schock: Der ehemalige Bochumer Opelbetriebsratschef hatte – wie jetzt bekannt wurde – vor über drei Wochen einen Herzinfarkt. Am 23. Geburtstag seiner Tochter Lina, den die Familie in Stockum feierte, wo Einenkel seit 36 Jahren zu Hause ist. „Ich habe sehr viel Glück gehabt, denn ich habe die Vorboten des Infarktes nicht ernst genommen“, sagte der 62-Jährige in einem Telefonat mit unserer Zeitung.
Einenkel erholt sich seit einer Woche in einer Rehaklinik in Bad Rothenfelde am Teutoburger Wald. Zwei Stents hat man ihm einen Tag nach dem Herzinfarkt im Wittener Marien-Hospital gesetzt. „Es geht mir gut. Ich habe mein Fahrrad mit in die Reha genommen, gehe hier spazieren. Die Klinik liegt direkt am Waldrand“, erzählt er.
Einenkel: "Ich habe zu lange gewartet"
Dass ihn einmal ein Herzinfarkt treffen könnte, das hätte er nie gedacht, fügt er hinzu. „Ich doch nicht.“ Schon am 3. September, einen Tag vor Attacke, hatte er seiner Frau erzählt, dass er Atemnot gehabt habe, als er in Witten einen Berg hochradelte. „Er wollte aber nicht zum Arzt, hatte die Einstellung: Was von alleine kommt, geht von alleine“, so die 57-Jährige. Einenkel: „Ja. Das höre ich jetzt auch von vielen anderen, die mit mir in der Rehaklinik sind. Ich kann nur jedem raten bei Beschwerden, die auf einen Infarkt hindeuten, sofort den Notarzt zu rufen. Denn da zählt jede Minute. Ich habe zu lange gewartet. So etwas kann böse enden.“
Wie die Mediziner im Marien-Hospital ihm später sagten, hat Rainer Einenkel seinen Infarkt sonntags erlitten, am 4. September, an dem sich die Familie zum Geburtstag von Tochter Lina in Stockum zum Kaffeetrinken traf. „Ich bin an diesem Morgen noch Rad gefahren, wollte Blumen besorgen, merkte dabei, dass ich weniger Luft bekam als sonst.“ Einenkel hatte Brustschmerzen. „Die Beschwerden waren mal stärker, mal schwächer und zwar den ganzen Tag über. Nachts konnte ich deswegen nicht schlafen.“ Seine Frau wollte ihn ins Krankenhaus bringen, er wollte noch einmal abwarten.
„Hatte Infarkt, trinke gerade Kaffee“
Nach einer schlaflosen Nacht ging er morgens zu seiner Hausärztin. „Sie hat ein EKG gemacht und mich sofort ins Krankenhaus geschickt.“ Die Ärztin wollte dafür einen Notarztwagen rufen. Einenkel fuhr erst noch einmal nach Hause. „Um meine Sachen zu packen.“ Im Marien-Hospital angekommen, entschieden sich die Mediziner sofort, zwei Stents zu setzen. „Hervorragende Arbeit der Ärzte und Pfleger. Es war schon sehr knapp“, postet Einenkel auf Facebook noch vom Krankenbett aus und schießt noch ein Foto von seinem Überwachungs-EKG. Seine Frau Martina erhält eine SMS: „Hatte Infarkt, trinke gerade Kaffee.“
Rainer Einenkel sagt, er habe sich direkt nach dem Eingriff in der Klinik wohlgefühlt. In der Reha in Bad Rothenfeld ist er zur Ruhe gekommen. „Es ist sehr schön hier. Ich habe auch etwas zu lesen mitgenommen. Einen Roman von Henning Mankell: ,Die schwedischen Gummistiefel’.“ Warum hat er einen Herzinfarkt erlitten? „In meiner Familie gibt es Herzprobleme. Ich kann auch nicht ausschließen, dass der Stress in meinem Berufsleben eine Rolle gespielt hat.“ Drei Wochen wird die Reha dauern. „Ich bekomme in dieser Zeit hier auch Tipps zur Ernährung und Entspannung, die ich beherzigen werde“, betont der 62-Jährige.