Witten. . Weil Witten sich künftig „Universitätsstadt an der Ruhr“ nennt, werden alle Ortsschilder ausgewechselt. Dafür braucht die Verwaltung noch Sponsoren.

Die Ortsschilder in Witten sollen mit dem Zusatz „Universitätsstadt an der Ruhr“ versehen werden – das hat der Rat der Stadt beschlossen und das Landes-Innenministerium genehmigt. Im Sommer werden wohl alle Ortstafeln auf einen Schlag ausgetauscht, noch aber sucht die Verwaltung Sponsoren, die die neuen gelben Schilder finanzieren.

Ein Sponsor ist bereits gefunden

Zum Startschuss der Aktion am Dienstag zeigen sich Bürgermeisterin Sonja Leidemann und Universitätspräsident Prof. Dr. Martin Butzlaff bestens gelaunt: Denn mit Jürgen Gülich, Chef des Stockumer Sicherheitsdienstes, hat sich jemand gefunden, der eine „große Tranche“ für die Neubeschilderung finanziert. Und zwar aus tiefstem Herzen: „Ich verspreche mir davon eine deutliche Optimierung des Wittener Images“, sagt der 71-jährige Unternehmer begeistert. „Ich bin voller Freude, dass ich mich engagieren kann.“ Auf 5000 Euro schätzt man die Materialkosten für die Neuausstattung der Ortseingangsschilder, die die Firma Gülich übernehmen möchte. „Ich würde auch mehr tun“, verspricht der Firmenchef.

Hier können Bürger spenden

Die Details für die Spendenkampagne möchte die Universitätsgesellschaft Anfang Mai bekannt geben, so Uni-Sprecherin Gabriele Monitor. Ein Spendenkonto wird dann demnächst auch eingerichtet.

Außer den Schildern werden auch die Briefköpfe der Stadt für den Schriftverkehr gewechselt. Vorgedrucktes Briefpapier gibt es längst nicht mehr, die Briefköpfe sind digitalisiert und werden lediglich von der EDV abgeändert.

Neben den Schildern werden auch die Briefköpfe der Stadt für den Schriftverkehr gewechselt. Dies sei jedoch nicht aufwändig – vorgedrucktes Briefpapier gibt es längst nicht mehr, díe Briefköpfe sind digitalisiert und werden lediglich von der EDV abgeändert.

Allerdings hat sich herausgestellt, dass die Verwaltung gar nicht weiß, wie viele Ortsschilder in Witten tatsächlich stehen. Von 60 Stück ging man 2015 aus, „es könnten aber auch 100 sein“, so Leidemann. Denn neben den Ortseingangstafeln gibt es Schilder, die die Stadtteile anzeigen sowie Exemplare in verschiedenen Größen – je nach Verkehrssituation – und mal einseitig, mal beidseitig bedruckt. Zwischen 70 und 120 Euro kostet ein neues Schild. Die 5000 Euro sieht Jürgen Gülich folglich als „bescheidene Untergrenze“.

Standorte nun systematisch erfasst

Michael Muhr vom Referat der Bürgermeisterin erklärt: Die Standorte der Schilder würden nun mithilfe eines Geodatensystems erfasst, auch sämtliche Verkehrsschilder werden in diesem Zuge mit eingegeben. „Damit man die Daten für immer zur Hand hat.“ Sofern man weiß, wie teuer und wie umfangreich das Auswechseln wird, übernimmt die Universitätsgesellschaft, die sich als Brücke zwischen Hochschule und Stadt verstehe, das Projekt, so Butzlaff. Im Mai sollen dann noch einmal Spenden gesammelt werden.

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Mit dem Namenszusatz „Universitätsstadt an der Ruhr“ erfüllt sich vor allem für die Mitarbeiter der Hochschule ein langer Traum – seit 2011 steht ein symbolisches Ortsschild bereits an der Alfred-Herrhausen-Straße. Ein Traum sei es, dass sich „eine Stadt mit jahrhundertealter Industriekultur nun Universitätsstadt nennen darf“, betont Butzlaff. 1983 startete sie mit 27 Studierenden, heute seien es 2300 – längst hat sich die Uni zum wichtigen Wirtschaftsfaktor gemausert.

Was geschieht mit den ausgemusterten Tafeln?

Die CDU hatte im September den Antrag zur Namensänderung gestellt. Doch erst mit Änderung der Gemeindeordnung durch die Landesregierung 2015 wurde ein Zusatztitel möglich – unter der Auflage, dass alle Schilder nahezu zeitgleich geändert werden.

Was passiert denn eigentlich mit den ausgemusterten Schildern? Da herrscht noch allgemein Rätselraten, „wir sind in einer Findungskommission“, betont Leidemann. Wobei allen klar sein dürfte: Die alten gelben Witten-Tafeln werden heiß begehrt sein.