Witten. . Witten soll ein neues Ortseingangsschild bekommen. Aus „Witten“ soll nach dem Willen des Rates die „Universitätsstadt Witten an der Ruhr“ werden.
Versuch macht klug: Nachdem der erste Antrag vor drei Jahren gescheitert war, hat die CDU nun mit der Mehrheit des Rates im Rücken ein neues Ortseingangsschild durchgesetzt. Aus dem schlichten „Witten“ wird die „Universitätsstadt Witten an der Ruhr“, das Einverständnis des Innenministers vorausgesetzt.
Unions-Ratsherr Simon Nowack aus dem CDU-Nachwuchs hatte nicht locker gelassen, nachdem dem Antrag im ersten Anlauf die nötigen Stimmen fehlten. Die Uni sei ein Gewinn für die ganze Stadt, begründete der Bommeraner jetzt noch einmal in Kürze im Rat das Anliegen, die Ortsschilder mit dem entsprechenden Namenszusatz zu ergänzen. Nowack sprach von einem „Alleinstellungsmerkmal“. Was Pirat Stefan Borggraefe anders sah: Auch Bochum, Dortmund oder Hagen hätten Hochschulen.
Davon ließ sich eine breite Mehrheit im Rat nicht entmutigen und selbst Jan Richter von den Grünen sah sich in der ungewohnten Rolle, für einen Antrag der CDU zu werben. Er komme viel in Deutschland herum und das Einzige, was den Menschen oft zu Witten einfiele, sei genau diese erste private Hochschule der Republik.
Linke: Für Dauerwerbung eine Sondernutzungsgebühr verlangen
Nur die Linken wollten sich all den Lobeshymnen auf die Uni nicht anschließen. Sprecherin Ulla Weiß fragte sich, warum man auf einem Ortsschild Werbung für ein privates Unternehmen machen solle. Falls doch, möge doch die Universität die gesamten Kosten zahlen. Gelächter löste Weiß mit der Forderung aus, für eine solche Dauerwerbung eine Sondernutzungsgebühr von der Uni zu verlangen.
Solche Äußerungen machten CDU-Fraktionschef Klaus Noske „sprachlos“. Die Uni habe sich bei diesem Vorhaben an die Seite der Stadt gestellt und er sei froh, „dass wir sie haben“.