Witten. Die SPD in Witten glättet noch die Wogen um Bürgermeistern Sonja Leidemann. Doch drohte schon wieder parteiinterner Streit. Der ist nun abgewendet.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Stotko will entgegen seiner Ankündigung Anfang Dezember nun doch nicht mehr antreten. Er befürchtet, dass dann der Streit in der SPD wie bei den Bürgermeisterwahlen weitergehen könnte. „Eine solche Situation möchte ich weder meiner Familie noch der SPD oder mir zumuten“, schreibt er an die „Genossen“ in Witten und Herdecke, die den Kandidaten für die Landtagswahl 2017 nominieren.

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Eigentlich wollte es Stotko, der seit fast elf Jahren im Landtag sitzt, noch einmal wissen. Er hätte sich aber einem parteiinternen Auswahlverfahren stellen müssen, da es mit ihm insgesamt sechs Kandidaten gab. Ihm selbst wurden seit seiner Affäre um nicht gezahlte Mitgliedsbeiträge kaum noch Chancen eingeräumt. Der SPD-Politiker war Ende 2014 als Wittener Parteichef zurückgetreten.

Dass er ein Jahr später seine erneute Kandidatur noch „in fester Überzeugung“ anmeldete, habe er aus der „Bestätigung meiner Arbeit im Wahlkreis und meiner Tätigkeit als innenpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion seit 2010 abgeleitet“.

Auch Sonja Leidemann spielt eine Rolle

Seinen Sinneswandel begründet Stotko nun nicht nur mit dem Streit, den er innerparteilich und in der Öffentlichkeit befürchte, wenn er wieder antritt. Er argumentiert auch mit der Entscheidung der Bundesschiedskommission, seine frühere Rivalin Sonja Leidemann nicht aus der Partei auszuschließen. Nachdem er sie längere Zeit kritisiert habe, die Bürger diese Kritik aber nicht geteilt hätten (Leidemann gewann die Bürgermeisterwahl), wäre eine „persönliche parteipolitische Konsequenz für ihn „unumgänglich gewesen“.