Wattenscheid. Die Polizei und die Stadt Bochum haben mit einem Großaufgebot auf Anwohner-Beschwerden rund um ein Mietshaus an der Moltkestraße in Wattenscheid reagiert. Dabei wurden unter anderem melderechtliche Verstöße festgestellt. Zwei Rumänisch sprechende Dolmetscher je Haus unterstützten den Einsatz, der ruhig und friedlich verlaufen sei.

„Ruhiger“ sei es geworden an der Moltkestraße, Bereich Parkplatz und Grundschule, berichten Anwohner auf WAZ-Nachfrage. Mehrere Anrainer rund um das Haus Moltkestaße 7 hatten sich über „Gestank und Lärm“ beklagt, moniert, dass Bewohner die Notdurft im Grüngelände hinter dem öffentlichen Parkplatz verrichten würden.

In den späten Donnerstagabendstunden des 4. Juli sei die Polizei „mit Großaufgebot“ an der Moltkestraße „aufgelaufen“, so die Anwohner. Nach Informationen der Polizei-Pressestelle habe die Polizei eine „Kontrollmaßnahme“ durchgeführt, sei aber auch „nur sekundär zuständig“, so Sprecher Marco Bischoff. Die Stadt Bochum sei federführend.

Die Pressestelle bestätigt, dass es am vergangenen Donnerstag „einen Einsatz der Stadt mit Amtshilfe der Polizei in der Moltke- und in der Kantstraße“ gegeben hat. Der Einsatz begann um 21 Uhr und endete kurz vor Mitternacht. Das Einwohneramt wollte feststellen, so die Pressestelle weiter, ob melderechtliche Verstöße vorliegen – „ein übliches Verfahren“, so Sprecherin Barbara Gottschlich. Außerdem vor Ort waren Mitarbeiter des Ordnungs- und des Jugendamtes, insgesamt 16 städtische Mitarbeiter in den beiden Häusern – Moltkestraße 7 und Kantstraße 15.

"Melderechtliche Verstöße festgestellt, oft war nur der Familienvater gemeldet"

Zwei Rumänisch sprechende Dolmetscher je Haus unterstützten den Einsatz, der ruhig und friedlich verlaufen sei. Die Stadt ließ sich von den Bewohnern, die nach Klingeln oder Klopfen die Tür öffneten, ihre Papiere zeigen um zu ermitteln, wer dort wohnt, um dies mit dem Melderegister abzugleichen. „In der Tat“, so Gottschlich, „wurden melderechtliche Verstöße festgestellt, oftmals war nur der Familienvater gemeldet. Die Details werden in den nächsten Tagen geklärt“, sagt die Sprecherin.

Zum Hintergrund: Im Haus Moltkestraße 7 herrschte, nach Ansicht der Nachbarschaft, wochenlang Unruhe. In das Sieben-Familienhaus sollen bulgarische und rumänische Familien eingezogen sein. „Doch gehen bestimmt 40 Menschen in dem Haus ein und aus.“ Unerträglich sei für die Nachbarn und auch die Schule, dass die Notdurft in dem Grüngelände hinter dem Parkplatz verrichtet worden sei (Stand Mitte Juni).

Jetzt sagt ein Anwohner (Name der Red. bekannt), es sei auf und rund um den Parkplatz schon etwas ruhiger geworden. Das Umwelt- und Grünflächenamt hatte den Grünbereich hinter dem öffentlichen Parkplatz hin zum Zaun völlig gerodet und so die dahinter liegende Grünfläche öffentlich einsehbar gemacht. Auch das große Loch im Zaun ist repariert worden.

Die Stadt sei mit der Thematik vertraut, sei fast täglich vor Ort, hieß es Ende Juni von Stadt-Pressesprecher Thomas Sprenger. Es gebe Beschwerden über das Koten in Parkplatznähe, über Vermüllung und auch „soziale Beschwerden“.

„Wir werden mit allen Ämtern und Behörden übergreifend Strategien entwickeln, um das Problem zu lösen. Und auch soziale Hilfestellungen anbieten.“