Wattenscheid/Duisburg. . Zum berüchtigten “Car-Freitag“ ist die Polizei in mehreren Städten NRWs gegen potenzielle Autoraser vorgegangen. Beim traditionellen Tuning-Treffen in Wattenscheid gab es mehrere Blechschäden. In Duisburg zog die Polizei einen 20-Jährigen aus dem Verkehr, der mit 137 Stundenkilometern unterwegs war.
Nicht ganz so friedvoll wie erhofft ging der sogenannte „Car-Freitag“ in Wattenscheid über die Bühne. Das traditionelle Karfreitags-Treffen der Freunde getunter Autos am Dückerweg begann gleich am Vormittag im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Kracher: An der Autobahnabfahrt hatten sich zwei Fahrer offenbar mit dem Tempo verschätzt – was mit einem Unfall und ordentlich Blechschaden endete. Insgesamt waren elf Fahrzeuge beschädigt worden, hieß es bei der zuständigen Autobahnpolizei in Dortmund.
Die Unfälle taten der Stimmung in Wattenscheid insgesamt keinen Abbruch. Trotz der widrigen Witterung kamen im Laufe des Tages rund 1500 Freunde getunter Autos zum Dückerweg, zahlreiche (vorwiegend junge) Schaulustige verfolgten das Spektakel. Es war ein ständiges Kommen und wieder Wegfahren, nicht jeder gönnte seinem Boliden eine längere Parkpause, viele drehten lieber eine Runde nach der anderen. Entweder über die Autobahn oder entlang der Parkflächen. Motto: sehen und gesehen werden.
Reihenweise Anzeigen - Polizei beäugte Tuning-Autos in Wattenscheid
Doch für einige Fahrer war der Spaß schnell vorbei. Denn die Polizei kontrollierte wie in den Vorjahren penibel, ob mit den aufgemotzten Autos alles in Ordnung und nach Vorschrift sei. Rund 40 Beamte waren im Einsatz. Allein bis 15 Uhr wurden 70 Autos zur Kontrollstelle geschickt – davon wurden 20 Fahrzeuge beanstandet, vier sogar sofort stillgelegt, weil die Weiterfahrt nicht mehr zu verantworten war. Wer mit einem Verwarnungsgeld von 25 Euro davon kam, war noch gut bedient. Denn allein in den ersten vier Stunden hagelte es 15 Ordnungswidrigkeitsanzeigen, das macht für den Halter drei Punkte in Flensburg und 90 Euro.
Häufig beanstandete die Polizei, dass der Wagen zu tief gelegt war oder andere unerlaubte Veränderungen vorlagen. In einigen Fällen lag die Karosserie so tief, dass die Lenkung nicht mehr einwandfrei funktionierte. Zur millimetergenauen Kontrolle klappten die Polizisten den Zollstock aus. Auch etliche Park- und Tempoverstöße wurden geahndet. „Selbst auf den Zufahrtstraßen in Westenfeld und auf der Autobahn gab es Kontrollen“, betonte Oberkommissar Kevin Ehnert. Auch dadurch sollten Autorennen „illegaler Art“ unterbunden werden.
Car-Freitag
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Die Besucher hatten jedenfalls ihren Spaß, auch wenn nicht jeder bei der Kälte die mitgebrachten Stühle aufklappte. Und die Fa stfoodketten freuten sich über guten Umsatz. Weniger Freude hatten dagegen die Anwohner angesichts lauter Musik und Motorengeheul.
"Car-Freitag" ruft Polizei in ganz NRW auf den Plan
Zum berüchtigten "Car-Freitag" ist die
Polizei in mehreren NRW-Städten gegen potenzielle
Autoraser vorgegangen. In Duisburg zog die Polizei einen 20-Jährigen aus dem
Verkehr, der mit 137 Stundenkilometern unterwegs war. Wie ein Polizeisprecher am
Freitag sagte, gilt an der Stelle Tempo 50. In
Paderborn und Bochum - ebenfalls beliebte Treffpunkte der Auto-Tuning-Szene -
gab es nach ersten Angaben der Polizei keine besonderen Vorkommnisse.
Allein in Duisburg gab es in der Nacht auf Freitag mehr als 200 Kontrollen von Polizei und
Ordnungsamt. "Bilanz des Einsatzes: 30 Anzeigen und 85 Verwarnungsgelder",
teilte die Polizei mit. Das Treffen in Duisburg-Hamborn sei "stets ein Termin
für illegale Autorennen". Einige der Teilnehmer fielen durch
Beschleunigungsrennen und waghalsige Wendemanöver auf. Der 20-jährige Raser
geriet bereits am Donnerstagabend in eine Radarkontrolle.
Der Karfreitag gilt als ein Höhepunkt für die Tuning-Fans - in der
Szene wird er daher gern "Car-Freitag" genannt. In Paderborn hatte die Polizei
vorsorglich eine Straße gesperrt. Erst im Oktober 2012 habe es durch ein von
dort ausgehendes illegales Rennen zwei Schwerverletzte gegeben. Wie ein Polizeisprecher sagte, blieb es diesmal ruhig in Paderborn.
"Die Szene hat sich an einem Autohof an der A33 getroffen", sagte er.
Verkehrsverstöße habe es dabei nicht gegeben. (mit dpa)
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