Bochum. . Bochum-Wattenscheid ist offensichtlich ein gefährliches Pflaster - so scheinen es zumindest zwei 19-jährige Wattenscheider zu sehen. Sie gingen Mittwochabend über den August-Bebel-Platz, als wären sie zu einem Militäreinsatz unterwegs gewesen. Beide trugen gut sichtbar Pistolenholster am Gürtel, in denen Schreckschusswaffen steckten. Besorgte Anwohner riefen die Polizei.
Gleich mehrere Anrufe besorgter Wattenscheider gingen Mittwochabend gegen 21 Uhr bei der Polizei ein. Die Anrufer berichteten von zwei jungen Männern, die über den August-Bebel-Platz in Bochum-Wattenscheid marschierten. Einer trug einen militärischen Tarnanzug. Beide hatten gut sichtbar Pistolenholster am Gürtel, in denen Handfeuerwaffen steckten.
Die Polizei hielt die Männer an und kassierte die Waffen. Anschließend wurde das Duo zur Wattenscheider Wache gebracht. Die Polizisten fanden mit Platzpatronen gefüllte Magazine, Reizstoffsprühgeräte, ein Funkgerät und eine Taschenlampe. Die beiden 19-jährigen Wattenscheider gaben an, dass sie die Waffen zum "Selbstschutz" benötigten. Nach ersten Feststellungen handelt es sich um Gasschreckschusspistolen. Diese wurden für weitere Begutachtungen sichergestellt.
Ermittlungen wegen eventueller Verstöße gegen das Waffengesetz
Die Ermittlungen hinsichtlich möglicher Verstöße gegen das Waffengesetz dauern an. Derzeit ist noch nicht klar, ob in den Platzpatronen Reizstoffe enthalten sind, die zu unangenehmen und schmerzhaften Folgen führen können. Auch müsse, so ein Polizeisprecher, noch geprüft werden, ob die beiden 19-Jährigen einen sogenannten kleinen Waffenschein besitzen. Den braucht man, um Waffen dieser Art mit sich führen zu dürfen. Darüber hinaus wird untersucht, ob die Schreckschusspistolen möglichweise technisch manipuliert wurden, so dass sie zu "scharfen" Waffen wurden.
Da das Duo in der Nähe der derzeit laufenden Gertrudiskirmes aufgegriffen wurde, prüft die Polizei, ob möglicherweise ein Verstoß gegen das Waffenverbot bei öffentlichen Veranstaltungen vorliegt.
Da Schreckschusspistolen absolut echt aussehen, verstehe er, dass Menschen Angst bekommen, wenn sie solche Waffen sehen, so der Polizeisprecher. Strafrechtlich werde der Vorfall hingegen nicht so hoch aufgehängt. (JaK)