Berlin. Nach der ersten Auswertung des Nationalen Waffenregister sind knapp 5,5 Millionen legale Waffen in Deutschland in Privatbesitz. Bislang war man von fünf bis zehn Millionen ausgegangen. Mit dem Register liegen erstmals verlässliche Zahlen über die Waffen in privaten Händen vor.
In Deutschland gibt es knapp 5,5 Millionen legale Waffen in Privatbesitz. Das geht aus einer ersten Auswertung des Nationalen Waffenregisters hervor, wie das Bundesinnenministerium am Freitag in Berlin mitteilte. Das Waffenregister geht am 1. Januar 2013 in Betrieb.
Es fasst die bislang bei regionalen Behörden gesammelten Daten über Waffenbesitzer erstmals bundesweit zentral zusammen und ermöglicht es der Polizei und anderen Sicherheitsbehörden damit schnell zu klären, welche erlaubspflichtigen Waffen einer Person zuzuordnen sind. Damit setzt Deutschland eine EU-Richtlinie um.
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums liegen durch das Waffenregister erstmals verlässliche Zahlen über die legalen erlaubnispflichtigen Waffen in privaten Händen vor. Der tatsächliche Bestand bewege sich am unteren Ende der Schätzungen, die bislang von fünf bis zehn Millionen Waffen ausgegangen seien. Die Zahl der legalen Waffenbesitzer gab ein Ministeriumssprecher mit etwa 1,4 Millionen an.
Waffenregister könne planmäßig zum 1. Januar 2013 an den Start gehen
Das Waffenregister erfasst alle Besitzer von Waffen, die laut Gesetz bei den Behörden gemeldet werden müssen. Das sind vor allem scharfe Schusswaffen, aber auch bestimmte Schreckschuss-, Luftdruck- oder Gaswaffen, die eine relativ hohe Geschossenergie erzeugen oder kein spezielles amtliches Prüfsiegel tragen.
Die Kontrollbehörden der Länder und Kommunen hätten sämtliche Informationen erfolgreich in das computergestützte neue nationale System übertragen, teilte das Innenministerium weiter mit. Dessen Stabilität und Zuverlässigkeit sei bei Probedurchläufen von Sicherheits- und Waffenbehörden getestet worden. Das Waffenregister könne daher planmäßig zum 1. Januar 2013 an den Start gehen. (afp)