Dorsten. .

1550 Waffenbesitzer hat das Polizeipräsidium Recklinghausen aktuell für die Stadt Dorsten registriert. Das ist die höchste Zahl aller Kommunen im Kreis Recklinghausen und Bottrop.

Wie viele Waffen die Dorstener wirklich besitzen, ist hingegen nicht bekannt. Im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen, das den Kreis Recklinghausen und Bottrop umfasst, existieren rund 40 000 Waffen. Nach Städten aufgeschlüsselte Daten bekommt das Präsidium in Recklinghausen von der zuständigen Bundesbehörde nicht übermittelt.

„Ein Mensch kann mehrere Besitzkarten haben, auf denen mehrere Waffen eingetragen sind“, erklärt Polizeisprecher Franz. Besitzer, Vorbesitzer, Modell, Merkmale, Aufbewahrung, Verkäufe und mehr – hierzulande will die Polizei „die Bewegung jeder Waffe nachvollziehen können“, bringt Franz das Ziel der Vorschriften auf den Punkte. Ob alle Auflagen – Munition eingeschlossen – erfüllt werden, kontrolliert die Polizei, so der Sprecher.

Seit Anfang des Jahres existiert ein bundesweites Waffenregister. Franz: „Das macht es uns möglich, Daten an anderen Orten, beispielsweise in München, einzusehen. Das ging bislang nicht.“

Bundesweites Waffenregister

„1550 Waffenbesitzer in Dorsten erscheint eine relativ hohe Zahl zu sein“, sagt Franz. Er gibt jedoch zu bedenken, dass darin auch die „Kleinen Waffenscheine“ enthalten sind, was früher nicht der Fall war. Der „Kleine Waffenschein“ erlaubt dem Besitzer das „Führen“ einer erlaubnisfreien Schusswaffe. Das gilt für Gas- und Schreckschuss-Waffen. Sie müssen mit dem Prüfzeichen der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) versehen sein. Franz: „Es herrscht die irrige Meinung, dass derartige Waffen beispielsweise auf Silvester- oder Hochzeitsfeiern abgefeuert werden dürfen. Das ist verboten.“

Da es in Dorsten viele Jäger und zahlreiche Sportschützen-Vereine gibt, steigt die Zahl der Waffenbesitzer weiter an. Die Zahl der freien, nicht in einem Verband organisierten Waffenbesitzer ist nicht bekannt.

Amoklauf von Winnenden

Kurz nach dem blutigen Amoklauf am 11. März 2009 auf die Albertville-Realschule in Winnenden wurde Bürgern die Möglichkeit gegeben, ihre Waffen straffrei abzugeben. „Das ist sehr gut angenommen worden“, erinnert sich Michael Franz. Damals wurden auch im Bereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen deutlich mehr Schusswaffen abgegeben als in anderen Jahren.