Wattenscheid. . Besseres Wetter hätte man sich schon gewünscht zum Start der Freibadsaison. Was Badbesucher ebenfalls trübe stimmt: Auch für die beiden Wattenscheider Bäder im Südpark und an der Märkischen Straße hat die Stadt verkürzte Öffnungszeiten vorgesehen.
Das Kombibad im Südpark – dort können die Schwimmer bei schlechtem Wetter immerhin ins Hallenbad ausweichen – ist montags geschlossen (nur für Schulen und Vereine geöffnet). Das Wellenfreibad schließt mittwochs. Ansonsten gelten für beide Bäder folgende Öffnungszeiten in der Freibadsaison, die bis Mitte September läuft: dienstags bis freitags 10-20 Uhr, samstags/sonntags 11-20 Uhr. Die Frühschwimmer gucken also künftig in die Röhre.
Das Südpark-Bad wird in diesem Jahr weiterhin von der Stadt betrieben; aus dem Trägerwechsel wurde bislang nichts. Die Zukunft des Schwimmbades ist damit weiterhin unklar. Denn die Suche nach einem privaten Betreiber fürs Bad, das die Stadt abgeben will, war 2011 erst einmal gescheitert. Zu weit lagen unter den konzeptionellen Vorbedingungen die Vorstellungen zwischen der Stadt und den Bewerbern auseinander. Vorgaben waren unter anderem, dass weiterhin Wasserzeiten für den Schul- und Vereinssport sowie sozial verträgliche Eintrittspreise angeboten werden. Und die Stadt wollte spätestens ab dem Jahr 2013 den städtischen Betriebskostenzuschuss von rund 670 000 Euro pro Jahr einsparen. Da machte kein Bewerber mit.
Trägerwechsel vor der Sommerpause Thema im Stadtrat
Findet sich kein privater Betreiber, droht die Schließung des traditionsreichen Schwimmbads im Wattenscheider Süden. Ein solches Szenario gelte es auf jeden Fall zu vermeiden, so hieß es stets auch in der Bezirksvertretung. Jetzt prüft die Stadt, unter welchen veränderten Voraussetzungen ein Trägerwechsel anzustreben ist. „Das soll noch vor der Sommerpause Thema im Stadtrat sein“, so Klaus Retsch, Leiter vom Sport- und Bäderamt.
Die Verwaltung soll den politischen Gremien neue Vorschläge mit veränderten Parametern vorlegen. Anschließend soll es ein Ausschreibungsverfahren (aber kein erneutes Interessenbekundungsverfahren) geben, bei dem sich alle Interessenten melden können. Der angepeilte Einspareffekt von jährlich rund 670 000 Euro – unter Beibehaltung sozialer Eintrittspreise und der Zeiten für Schule/Vereine – werde dann aber wohl nicht mehr zu erzielen sein. Kritiker hatten bereits damals gewarnt, dass es unter den vor einem Jahr vorgegebenen Bedingungen schwer sein werde, einen Investor zu gewinnen. Der will schließlich Gewinne machen.
Ein neuer Träger könnte allerdings neue Angebote im Fitness-, Wellness- und Gesundheitsbereich ermöglichen, die den Badbesuch im Südpark attraktiver machen und ein neues Publikum ansprechen.