Bochum.. Am zweiten Tag der Aktion „Bochum 11 – Redaktion vor Ort“ machte das WAZ-Mobil am Südpark in Höntrop Station. Dabei gab es mehrere gute Neuigkeiten: Das Tiergehege und die Märchenspiele bleiben vorerst. Und das Bad bekommt einen neuen Betreiber.
Gleich fünf neue Erkenntnisse förderte die oft emotional geführte Diskussion vor dem WAZ-Redaktionsmobil am Südpark in Höntrop zu Tage, wo es am zweiten Tag der Aktion „Bochum 11 – Redaktion vor Ort“ Station machte.
Die vielleicht wichtigste Neuigkeit zuerst: Das Hallenfreibad soll einen neuen, privaten Betreiber bekommen. Lothar Grabe, langjähriger Anwohner, will das Bad übernehmen und sanieren. Es sei „in der jetzigen Form nicht konkurrenzfähig“. Bedarf besteht vor allem beim Sprungturm, der laut Grabe für weniger als 50 000 Euro erneuert werden könne.
Elf Themen – elf Termine
1. Fluch oder Segen? Das geplante ECE-Einkaufszentrum in der City, Husemannplatz, 14. März, 11-13 Uhr2. Geht der Südpark vor die Hunde? Südpark, Parkplatz Hallenfreibad, In der Mark, 15. März, 12-14 Uhr3. Buckelpiste Bochum: Schlaglöcher erfreuen nur die Minigolfspieler! Oskar-Hoffmann-Straße, Ecke Knüwer Weg, 16. März, 14-16 Uhr4. Bochum ist pleite. Was soll das neue Musikzentrum bringen? Parkplatz an der Viktoriastraße, 17. März, 15-17 Uhr5. Die Querspange der A 40 kommt. Der Lärm auch? Höfestraße, Ecke Brassertweg, 18. März, 15-17 Uhr6. Bahnhof Wattenscheid. Wer hier aussteigt, will wieder weg. Bahnhof Wattenscheid, 19. März,12-14 Uhr7. Bochums Elf: Ist der VfL reif für die Bundesliga? Rewirpower-Stadion, 21. März, 18-19.30 Uhr8. Wattenscheid: Wohin geht die Reise in der Innenstadt? Alter Markt, 22. März, 12-14 Uhr9. Tana-Schanzara-Platz: Was soll diese Würdigung? Platz vor dem Schauspielhaus, 23. März, 15-17 Uhr10. Eine Deponie für Thyssen, ein Ärgernis für Anwohner. Amtsplatz Hamme, 24. März, 11-13 Uhr11. Museum Bochum: Ein Ufo oder ein Ort für alle? Eingang Stadtpark, Kortumstraße, 25. März, 11-13 Uhr
Zudem weckte Dieter Fleskes, Fraktionsvorsitzender der SPD und selbst Höntroper, die Hoffnung, hierfür Mittel aus dem städtischen Sportetat mobilisieren zu können. Gefordert wurden zudem geänderte Öffnungszeiten. So hält die dreifache Mutter Nicole Karsten (44) zum Beispiel die frühe Schließung am Sonntagmittag für verkehrt. Bevor Grabe aber tätig werden kann, muss das Projekt EU-weit ausgeschrieben werden. Mit einer Entscheidung ist nicht vor Herbst zu rechnen.
10.000 Euro für die Waldbühne
Schon rechtzeitig zur Badesaison soll dagegen eine neue Umweltpumpe für das kleinere, „für Kinder ungefährliche“ (Fleskes), Schwimmbecken angeschafft werden. Die alte ging im vergangenen Jahr kaputt, weshalb viele Kinder auf eine Abkühlung verzichten mussten, da das Bad kein Nichtschwimmerbecken hat.
Die dritte gute Nachricht, die am WAZ-Mobil verkündet wurde, betrifft die Waldbühne. Nachdem die beliebten Märchenspiele in diesem Sommer auszufallen drohten, weil der Betreiber laut Fleskes Sicherheitsmängel ignorierte, springt nun für ihn die Sparkasse mit einer Spende in Höhe von 10 000 Euro in die Bresche.
Eine Lösung scheint auch für die von der Schließung bedrohten Tiergehege gefunden: Pfarrer Holger Dirks von der evangelischen Gemeinde Höntrop ist Mitgründer des Vereins „Tiergehege Südpark e. V.“, der sich fortan um die Tiere kümmern will. „Es wird nicht leicht werden“, ist sich Dirks, der um ehrenamtliches Engagement wirbt, seiner Aufgabe bewusst, man müsse „schauen, wo die Grenzen liegen“.
„Es ist lebensgefährlich hier spazieren zu gehen“
Mehrfach angemahnt wurde der Zustand des Parks, der offiziell ein Wald ist, und offenbar zahlreiche Stolperfallen bietet. „Es ist lebensgefährlich hier spazieren zu gehen. Es gibt Löcher mit einem Durchmesser von bis zu 15 Zentimetern “, klagt Edi Lange. Zudem lägen Schläuche und Warnbaken herum, ein Steg an den Teichen sei verfault. Diese sollen ohnehin bald verschwinden, so war am WAZ-Mobil zu erfahren, und durch einen Bachlauf ersetzt werden.
Hilfe für Südpark
Besserung versprachen die anwesenden Politiker von SPD, CDU, Grünen und UWG auch beim Thema Spielplatz. Um ihn wieder aufzubauen und für Kinder attraktiv zu machen, hofft Gerd Kipp (CDU) auf „eine Art Sonderfonds“.