Anwohner der A 40 in Wattenscheid ärgern sich über Autobahn-Ausbau
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Wattenscheid. . Seit dem Ausbau der A40 in Wattenscheid haben die Anwohner mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Nicht nur, dass sie nun auf eine trostlose Betonwand blicken müssen: Erdreich, das bei Regen einen steilen Hang hinabrutscht, sorgt für Überschwemmungen.
Die neue Lärmschutzwand ist schon mächtig, die sich entlang der A 40 auftürmt. Die Autobahn rückt mit dem Ausbau um etliche Meter an die Häuser heran. Auch die Anwohner im Bereich Fritz-Reuter-Straße blicken auf eine riesige graue Betonwand, die durch die Fahrbahn-Anhebung erheblich höher als die alte Mauer ausfällt.
Zugleich baut sich ein steiler Damm an den Wohnhäusern Richtung Lärmschutzwand auf. „Das sieht trostlos aus“, vergleicht Manfred Quint die Situation mit dem vorherigen Zustand. Seit 40 Jahren wohnt der 70-jährige Hausbesitzer an der Droste-Hülshoff-Straße. „Das gesamte Grün wurde gefällt, jetzt blicken wir Anwohner direkt auf den kahlen Hang und diese hohe Betonwand.“ Er hofft, genauso wie Mieter Michael Uhlhaas, dass Damm und Wand schnell begrünt werden.
Erdreich rutscht nach Autobahnausbau bei Regen herab
Und sie haben weitere Sorgen, denn erste Probleme hätten sich nach dem Autobahnausbau bereits ergeben: Erdreich aus dem steilen Hang rutscht bei Regen hinab, verstopft die Regenrinne, das Wasser steht dann recht hoch auf dem Hof. „Wir befürchten, dass es in die Häuser läuft. Nebenan steht sogar ein Trafohaus. Hier muss was passieren gegen solche Überschwemmungen.“
A 40 - Brückensprengung erfolgreich
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Monatelang hatten die Anwohner unter den Bauarbeiten im Zuge der A 40-Erweiterung zu leiden. „Lärm und Erschütterungen waren enorm. Und haben auch zu Rissen an den Häusern geführt. Um die Schadensregulierung hat sich bislang niemand gekümmert“, sagen Manfred Quint und Michael Uhlhaas.
Projektleiter Rolf Witte vom Landesbetrieb Straßen NRW betont, dass Damm und Wand auf der Nord- und Südseite der Autobahn zusammen begrünt werden. Und die Bepflanzung werde das Erdreich auf dem Damm festigen. „An die Wände kommt Rankendes wie Efeu oder Wein“. Die Bepflanzung wird aber erst zwischen Dezember und März erfolgen. Die Anwohner müssen sich also noch gedulden – auch bis sich das Grün dann richtig entwickelt hat.
Westkreuz soll Anfang 2013 fertig sein
Der sechsspurige A 40-Ausbau und das Westkreuz sind Riesenbaustellen. Kostenpunkt: rund 100 Mio Euro. Das Westkreuz soll im ersten Quartal 2013 fertig sein (zuerst hieß es Ende 2012). Zum Autohof, von dem im Bereich Wattenscheider Straße schon mal die Rede war, gibt es keine Planungen. „Dazu liegt auch keine Anfrage vor“, so Witte, der den Autobahnausbau kürzlich in der Bezirksvertretung erläuterte. Eine Posse wurde in der Bezirksvertretung zugleich bekannt: Mit dem Abriss der Eisenbahnbrücke Wattenscheider Straße (einen Neubau gibt’s nicht) wird der Bahnverkehr dort eingestellt. Damit ist auch die Bahnschranke Blücherstraße, im Oktober 2009 nach langem Hin und Her installiert, überflüssig. Laut Stadt waren die Bahnschranken damals nötig, um die Ortsumgehung freigeben zu können.
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