Wattenscheid. . Auch in Wattenscheid läuft die Krötenwanderung auf Hochtouren. Bis voraussichtlich Mitte April machen sich heimische Amphibien auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Viele werden dabei von Autos überfahren obwohl Schilder auf die Wanderung hinweisen.

Die Krötenwanderung läuft auf Hochtouren: Naturschützer und Stadt appellieren nochmals an die Autofahrer, an den entsprechenden Stellen langsam und vorsichtig zu fahren und Rücksicht zu nehmen. Besonders in den Abend- und frühen Morgenstunden zwischen 19 und 6 Uhr sind die Kröten unterwegs. Viele Tiere kommen allerdings trotz der Schutzmaßnahmen unter die Räder.

Seit Anfang März läuft die Hauptwanderzeit der heimischen Amphibien, die voraussichtlich bis Mitte April andauert. Schilder weisen auf die Wanderungen hin, stellenweise sind Schutzzäune aufgebaut oder Straßen gesperrt.

Schutzmaßnahmen

In Höntrop sind die Tiere besonders im Bereich Stalleickenweg/Am Hosiepen unterwegs. Der Stalleickenweg sei ganzjährig gesperrt, erklärt das Presseamt der Stadt. Auch auf der Helfstraße hat die Stadt Warnschilder aufgestellt. An der Günnigfelder Straße wurden zusätzlich Amphibienschutzzäune aufgebaut, betreut vom Grünflächen- und Umweltamt oder ehrenamtlichen Helfern.

Ganz anders sieht es in Günnigfeld im Bereich der neuen Ortsumgehung aus. Dort wurde eine funktionierende, dauerhafte Lösung gefunden. Unterhalb der Straße hat die Stadt bereits in der Bauphase acht Röhren samt Leitmauer eingerichtet, die als Durchlass für die Phase der Krötenwanderung Richtung Feuchtgebiet Blumenkamp dienen. Aufgehoben wurde seitdem die früher übliche mehrwöchige Abendsperrung der Blücher-straße für den Kfz-Verkehr. Das Naturschutzgebiet Blumenkamp ist entstanden durch Senkungen in Folge des Bergbaus; hier liegt der tiefste Punkt der Stadt. Die rund vier Hektar große Fläche zwischen Günnigfeld und Hordel ist nicht nur für Amphibien ein regelrechtes Eldorado.

Sicherung der Laichwege

„Besonders wenn es feucht und warm ist, gehen die Tiere auf Wanderschaft“, erklärt Michaela Schweer vom städtischen Grünflächenamt. „Bei Kälte hingegen verzögert sich die Wanderung, dann ist weniger los.“

Wie in jedem Jahr wandern Erdkröten, Grasfrösche, Molche und Feuersalamander zu ihren angestammten Laichgewässern. Rund 20 Minuten benötigt beispielsweise ein Erdkrötenpaar, um eine sieben Meter breite Fahrbahn zu überqueren. Durch den immer dichter werdenden Verkehr finden allerdings viele Tiere den Tod. Schweer: „Die Sicherung der Laichwege ist daher eine wesentliche Aufgabe des Amphibienschutzes.“

Tunnel, Fangzäune, Straßensperrungen und Hinweisschilder: All diese Schutzmaßnahmen können nicht verhindern, dass trotzdem viele Tiere unter die Räder kommen. „Wir hoffen, dass die Autofahrer während der Krötenwanderung besonders vorsichtig fahren und wenn möglich solche Strecken meiden“, so Michaela Schweer.