Wattenscheid. Erst seit einem halben Jahr lernen die 22 Oberstufenschüler des Hellweg-Gymnasiums Italienisch. Ab Freitag leben die Jugendlichen für eine Woche bei Gastfamilien in Turin. Vor sprachlichen Barrieren fürchtet sich jedoch Niemand.

Die Gastgeschenke sind gekauft, die Koffer werden so langsam, aber sicher gepackt und an der Schule gibt es die letzten Infos zur Abreise. Zum ersten Mal startet für 22 Oberstufenschüler der Hellweg-Schule am Freitag das große Italienabenteuer.

Gestern gab es im Gymnasium eine Videokonferenz mit der Austauschschule im norditalienischen Turin. „Da wird einem erst richtig bewusst, dass es nächste Woche schon los geht. Das ist alles schon ziemlich aufregend“, meint der Elftklässler Julian Meischein. Seine Stufenkolleginnen Laura Zeiger und Nikola Pieper stimmen ihm zu: „Aber freuen uns natürlich schon wahnsinnig. Im Herbst waren die Italiener ja hier und wir haben uns sehr gut angefreundet“, erzählt die 16-jährige Laura. „Das mit der Sprache wird vielleicht etwas schwierig“, gibt ihre Freundin Nikola zu bedenken, „aber die Italiener lernen ja auch Deutsch und zur Not müssen wir halt Englisch reden.“

"Ich schreibe regelmäßig mit meiner Partnerin"

Nach nur einem halben Jahr Unterricht in der Fremdsprache ist es für die Schüler der Stufe 11 natürlich schon ziemlich mutig, für eine Woche in eine Gastfamilie zu gehen. Doch richtig Bammel hat niemand: „Wenn alle Stricke reißen, müssen wir uns halt mit Händen und Füßen verständigen.“

Ihr Italienisch aufgebessert hat Lisa Geiger schon vor dem Turinbesuch: „Ich schreibe schon seit den Sommerferien regelmäßig Mails mit meiner Partnerin. Dadurch wird man viel sicherer und bekommt ein besseres Gefühl für die Sprache, wenn man zum Beispiel bestimmte Redewendungen kennenlernt“, berichtet die 17-Jährige. Allerdings geht sie auch schon in die Stufe zwölf und lernt ein Jahr länger Italienisch als die meisten anderen ihrer 21 Mitreisenden.

Noch eine zweite italienische Partnerschule

Lehrerin Cornelia Steil, die den Austausch auf die Beine gestellt hat, ist es aber nicht nur wichtig, die Sprachkenntnisse ihrer Schüler zu verbessern: „Es geht bei so etwas ja auch immer um das Kennenlernen von anderen Kulturen und Lebensweisen.“ Deswegen stehen für die 22 ,Hellweger’ neben Unterrichtsstunden an der Schule in Turin auch Ausflüge, wie beispielsweise in die Altstadt von Genua, und Museumsbesuche auf dem Programm.

Seit Beginn des vergangenen Schuljahres hat Cornelia Steil intensiv einer Partnerschule gesucht, im Frühjahr 2010 konnte sie die ersten Kontakte zu dem Wirtschaftsgymnasium „Instituto tecnico-commerciale Carlo Levi“ im norditalienischen Turin knüpfen. „Längerfristig haben wir vor, noch eine zweite italienische Partnerschule zu finden, da der Austausch mit diesem Gymnasium nur in Zwei-Jahres-Rhythmus klappt“, verrät die Pädagogin die Pläne der Hellweg-Schule.

Längerfristig sind aber bestimmt auch einige Kontakte, die bei diesem allerersten Austausch geknüpft worden sind. „Meine Austauschpartnerin und ich sind richtig gute Freundinnen geworden und werden uns nächste Woche auf jeden Fall nicht zum letzten Mal sehen!“ , ist sich Lisa Geiger sicher.