Wattenscheid. . Tanzen verbindet - dachten sich die Teilnehmer des Jugendaustausches zwischen Israelis, Palästinensern und Deutschen. Zu der Aufführung des Projekts “Tanzen für Völkerverständigung“ am Freitag in der Pestalozzi-Schule wird auch Peter Maffay erwartet.

Vor dem Tanz steht das Üben. Bis Freitag müssen sich die Jugendlichen in der kleinen Sporthalle der Pestalozzi-Realschule noch „quälen“. Abends wird das Projekt dann vor großer Kulisse in der Aula präsentiert: dancing to connect; Tanzen für die Völkerverständigung und für das Miteinander.

Dieser schweißtreibenden Aufgabe stellt sich eine internationale Truppe: Jugendliche aus Israel, Palästina und Wattenscheid. Die Gäste aus dem Nahen Osten komplettieren die dritte Runde des trilingualen Jugendaustausches, zu der die Pestalozzis im vergangenen November nach Israel gereist waren (WAZ berichtete). Je zehn Israelis und zehn Palästinenser – alle um die 16 Jahre alt – hatten sich darauf verständigt, ihre Verbundenheit tänzerisch auszudrücken.

"Der Tanz macht uns zur Familie"

„Das verbindet uns, das ist ein guter Weg“, sagt Shira Katz kurz vor dem Training. Sie stammt aus der Gegend von Jerusalem. Anton Ghanem geht in Ramallah zur Schule, das liegt im palästinensischen Hoheitsgebiet, auf der anderen Seite der Grenzanlagen. „Ich lerne hier nicht nur etwas über deutsche Politik und die Gesellschaft, sondern lerne auch die Israelis kennen, ihre Meinungen.“ Shira und Anton tanzen gern, und der junge Mann sieht bereits das Verbindende: „Der Tanz macht uns zur Familie.“

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Bis es soweit ist, ist Training angesagt. Das leiten Profis der „Battery Dance Company“, die extra aus New York angereist sind. Mit Ausdruckstanz bauen die Tänzer vom Broadway seit mittlerweile 35 Jahren Brücken zwischen unterschiedlichen Völkern. Seit 1992 organisieren sie auch Tanz- und Bildungsprojekte im Ausland. Vor allem in deutschen Schulen begleitete die Truppe bereits zahlreiche Projekte.

Neben politischer Prominenz wird Peter Maffay erwartet

Unter dem Motto „Dancing to Connect“ (Tanzen, um zu verbinden) leitet der Gründer Jonathan Hollander, seit 2006 Workshops mit deutschen Schülern und unterstützt sie bei der Entwicklung eigener Choreographien. Grundgedanke des Projekts ist das Vernetzen und Verbinden von Menschen mit unterschiedlicher Herkunft durch die Arbeit an einem gemeinsamen Projekt. Jonathan Hollander ist am Freitag bei der Aufführung in der Realschulaula zu Gast. Nicht nur er: Neben politischer Prominenz wird auch Peter Maffay erwartet, dessen Stiftung den Jugendaustausch unterstützt, kann Medienmanager Sascha Hellen bereits ankündigen.