Der Deutsche Botschafter in Israel, Dr. Harald Kindermann, kennt das Fazit des Partnerbesuchs der Pestalozzi-Realschüler bereits: „Einfach perfekt.”
Der Diplomat hat zwar langjährige Erfahrung mit jugendlichen Gästegruppen, aber eigentlich hat der Besuch der 22 Schülerinnen und Schüler aus Wattenscheid gerade erst begonnen: Am Wochenende waren sie angekommen.
In Jerusalem hat es nach der Anreise am Sonntag immerhin zu einem abendlichen Kurzbesuch der Altstadt gereicht. Seit Montag bis zum kommenden Sonntag sind die Programmtage voll. Der Montagvormittag hatte einen eher offiziellen Anstrich in der Botschaft in Tel Aviv. Sie liegt nur ein paar Meter von der Gedenkstelle für den ehemaligen Premierminister des Landes, Yitzhak Rabin, entfernt, wo er 1995 ermordet worden war.
Botschafter Dr. Harald Kindermann berichtete den Jugendlichen aber auch von einem anderen Leben ohne Gewalt. Privat sei er ohne gepanzerten Dienstwagen unterwegs, und: „Ja, ich glaube an den Frieden im Nahen Osten, dass es ihn geben wird, aber es wird nicht so schnell gehen.” Die Pestalozzi-Realschüler fragten ihn bei dem Zusammentreffen auch nach den Möglichkeiten, dahin zu kommen und hörten aus der Antwort des Botschafters heraus, dass gerade sie dabei bereits mitwirken – durch ihre Partnerschaft mit jungen Israelis und Palästinensern, die seit einem Jahr besteht.
Gebraucht wird, so Kindermann, ein Austausch in den Bereichen Kultur und Wissenschaft: „Wir wollen Perspektiven weisen, wir sollten uns kennenlernen, auch wenn das noch nicht alle Probleme löst.” Sein Rat, „andere Erfahrungen an sich heran zu lassen”, fiel bereits am Montagabend auf fruchtbaren Boden.
In Ein Gedi am Toten Meer trafen sich die jungen Menschen aus Wattenscheid, Israel und Palästina zum ersten Mal. Kennenlernen, Gespräche, Kontakte – jede Menge Stoff für die kommenden Tage. Anschließend besuchen die Jugendlichen gemeinsam die Gedenkstätte Yad Vashem, danach Bethlehem, dann das nördliche Israel. Dr. Kindermann hat die Realschüler aufgefordert zu einer „Konstanz ohne Ende” in ihrer Partnerschaft.
Es bleibt noch Zeit, am Montag war ja erst der zweite Tag des Israel-Besuches.
Die Peter-Maffay-Stiftung ist maßgeblich an der Finanzierung des Schüleraustausches beteiligt, bei dem die 22 Jugendlichen mit Altersgenossen aus Israel und Palästina sowie Prominenten zusammentreffen.