Wattenscheid. . Das Kinder- und Jugendfreizeitzentrum im Ludwig-Steil-Haus bietet ab sofort jeden Dienstag zwischen 15 und 16 Uhr ein warmes Mittagsessen an. Dort greift Karl-Wilhelm Roth, der Leiter der Einrichtung, sogar selbst zum Kochlöffel.

Wenn mittags um 14.30 Uhr die ersten Kinder im Ludwig-Steil-Haus eintrudeln, bekommen die Mitarbeiter oft zu hören: „Ich habe Hunger.“ Das Kinder- und Jugendfreizeitzentrum will Abhilfe schaffen und bietet ab sofort immer dienstags einen kostenlosen Mittagstisch an. Gleich beim ersten Mal ist das Angebot gut angenommen worden, freut sich Leiter Karl-Wilhelm Roth (55), der dazu sogar selbst zum Kochlöffel gegriffen hat. Pfannkuchen gab’s zur Premiere des Mittagstisches, zu der Roth acht bis zehn Kinder erwartet hatte. Gekommen waren schließlich 18 – „ein gelungener Auftakt“.

Niemand soll ausgeschlossen werden

„Die Kinder sind nicht alle ausschließlich zum Essen gekommen“, räumt Roth ein, „aber sie haben mitbekommen, dass es den anderen geschmeckt hat und wollten dann auch mal probieren.“ Diese Naschkatzen hatte der Einrichtungsleiter mit einkalkuliert: „Wir wollen beim Mittagstisch niemanden ausschließen.“ Wichtig ist es den Mitarbeitern des Ludwig-Steil-Hauses, jene Kinder zu erreichen, die zu Hause kein Mittagsessen bekommen.

„Viele erzählen uns, dass sie den ganzen Tag noch nichts Warmes gegessen haben“, erzählt Roth. „Manche bekommen von den Eltern Geld, das dann in Pommes oder ähnliches umgesetzt wird. Da bieten wir doch deutlich ausgewogenere Mahlzeiten an – wenn auch nur einmal pro Woche.“ Die Mitarbeiter des Hauses wollen sich beim Kochen jeweils abwechseln.

Neuland ist das Kochen für das Freizeitzentrum nicht: Schon vor rund 15 Jahren gab es dort einen Mittagstisch, der aber an der Finanzierung scheiterte. „Im Moment finanzieren wir das Mittagessen aus Haushaltsmitteln, die aber begrenzt sind“, sagt Roth. „Wir können uns aber durchaus eine Zusammenarbeit mit dem Förderverein Mückenstich vorstellen.“ Vor allem, wenn das Angebot ausgeweitet werden sollte. Roth: „Wir haben aber die Option, auch auf zwei oder drei Tage zu gehen.“