Wattenscheid. . Noch trainieren die Schüler der Maria Sibylla Merian-Gesamtschule (MSM) ihre Kondition. Im Juni müssen sie fit sein, wenn es auf Rollerblades von Trier nach Koblenz geht. Bei der Sponsorenfahrt sammeln sie für den Kinderhospizdienst Ruhrgebiet.

„Gleiten, fahren, rollen“ lautet das Motto des Sportkurses „sp2“ der Jahrgangsstufe zwölf an der Maria Sibylla Merian-Gesamtschule (MSM). Was die Jugendlichen aktuell in der Halle trainieren, wollen sie im Sommer für den guten Zweck nach draußen bringen. Im Juni fahren sie auf ihren Rollerblades vier Tage von Trier bis nach Koblenz.

Kilometergeld wird gespendet

„Alle Schüler suchen sich vorher einen persönlichen Sponsor. Für jeden gelaufenen Kilometer bekommen sie einen bestimmten Betrag, den wir im Anschluss dem Kinderhospizdienst Ruhrgebiet spenden“, schildert Projektleiter Uli Sauter. Der Sportlehrer habe das Projekt schon an seiner alten Schule in Lüdenscheid durchgeführt, auch die Jugendlichen an der MSM waren sofort begeistert. „Wir machen hier sowieso Projekte, zum Beispiel eine Volleyballnacht. Wenn wir dann so etwas mit einer Spende verbinden können, ist das natürlich klasse“, freuen sich Sauter und seine Schüler auf die Projektfahrt zur Mosel.

Sponsoren weiterhin gesucht

Bis dahin ist noch einiges zu tun. In dieser Woche kommt das von der Firma „Rollerblade“ gestiftete Equipment, womit sich die 29-köpfige Gruppe auf ihren Ausflug vorbereiten kann. Die Sporthalle an der Lohackerstraße wird dann in den nächsten Wochen fast zur Skaterhalle umfunktioniert, damit keiner schlappmacht. „Ich bin die Strecke schon abgefahren. Das ist konditionell auf jeden Fall machbar. Dennoch trainieren wir jetzt intensiv Skater-Techniken und Kondition“, kündigt der stellvertretende Schulleiter und Sportlehrer ein straffes Programm an.

Auch organisatorisch steht den Jungs und Mädels noch einiges bevor. Die persönliche Sponsorensuche läuft gut, jedoch bleiben bislang die großen Sponsoren für die Fixkosten der Reise zögerlich. Lokale Unternehmen in öffentlicher Hand haben sogar schon abgesagt. „Ich habe Unmengen von Briefen geschrieben. Wir wollen ja möglichst viel Geld spenden und nicht ausgeben. Doch ich bin da ganz guter Dinge, dass wir noch Gönner finden“, ist der 51-Jährige frohen Mutes, das Projekt auch in finanzieller Hinsicht erfolgreich zu gestalten.

Auf Rollerblades durch die Weinberge

Wenn es dann im Juni auf heißen Rollen durch die Weinberge geht, darf für die 16- bis 18-Jährigen aber auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Dazu hat Sauter ein Programm erarbeitet, das den Skatern eine Mischung aus Unterhaltung und Kultur bietet. In Trier steht eine Stadtbesichtigung des Weltkulturerbes an, das Karl-Marx-Haus öffnet seine Türen und bei einer Schifffahrt steht die Schönheit der Natur im Blickpunkt. „Ein Besuch des Weinmuseums haben wir ebenso geplant. Aber nach den Touren werden die abends alle so platt sein, da wird nicht viel laufen“, glaubt Sauter. Wobei lange Nächte auch nicht im Sinne der Schüler wären. Das Projekt fließt mit in die mündliche Sportkursnote ein, höchstens werden dementsprechend die Rollen der Skates in den Jugendherbergen gut geölt.