Wattenscheid. .

Ordentlich Zirkus veranstalten die Jugendlichen der Maria Sibylla Merian-Gesamtschule – mit professioneller Hilfe: Am 11. Februar heißt es wieder Manege frei für den „Watt’n Zirkus“, die Proben laufen derzeit auf Hochtouren.

Jürgen Furmaniak, Lehrer für Englisch und Sport, bewegt sich seit knapp 20 Jahren auf artistischem Terrain. Er betreute schon viele Generationen von Nachwuchsartisten in der Arbeitsgemeinschaft, seit fünf Jahren kann er auf die Unterstützung des Varietés „et cetera“ setzen. „Wir besuchen regelmäßig die Generalproben im Varieté. Nun kommen die Artisten zu uns und geben den Schülern Tipps und Tricks“, freut sich der 58-Jährige über die Zusammenarbeit.

Mit dem Jongleur Henry, dem Diabolokünstler Donald Grant und Charlotte de la Bretèque, die an dünnen Bändern waghalsige Tricks vollführt, sind nun drei Top-Akrobaten von der Herner Straße zur Sporthalle Lohackerstraße gefahren, um dem Akrobatennachwuchs auf die Sprünge zu helfen. Grants Diabolos scheinen dabei für die Jugendlichen eine besondere Anziehungskraft zu haben, eine Traube bildete sich schnell um ihn herum. „Meine Diabolos sind ja auch ein tolles Spielzeug. Rasch gelernt, kann man sie überall benutzen. Na ja, vielleicht sollte man bei Mama im Wohnzimmer ein wenig aufpassen“, sagt Donald Grant, der vom „Le Cirque Magazine“ erst kürzlich zum unangefochtenen Meister des Diabolo gekürt worden ist.

Die Schüler freuen sich riesig über das Projekt und die Gestaltung der Showprobe mit den Profis. Sofie Henzig ist davon überzeugt, am 11. Februar wieder einen Zirkus mit ganz großem Unterhaltungswert in die Schulsporthalle zu zaubern. „Ich bin seit drei Jahren dabei, es macht immer wieder Spaß. Neben einer akrobatischen Clownsnummer führe ich als Moderatorin durch die Show“, beschreibt die 14-Jährige ihre Tätigkeiten und hat sich auch schon in der Staatlichen Zirkusschule über Berufsperspektiven erkundigt. „Aber meine Eltern werden davon wohl weniger begeistert sein“, gesteht sie.

Niklas Umaru aus der 6f ist noch ein relativ neuer Akrobat. Er übt fleißig an den Devil-Sticks, vorher versuchte er sich an den Diabolos. „Nur das machen alle, da wollte ich etwas anderes probieren. Und das Üben macht mir auch in der Freizeit großen Spaß“, scheint der 12-Jährige die für ihn wohl richtige Arbeitsgemeinschaft gewählt zu haben, die in den jüngeren Jahrgangsstufen zum Pflichtlehrplan gehört.

Bevor die Ergebnisse dieser besonderen Begegnung mit den Profi-Akrobaten einem breiten Publikum vorgestellt werden, sind zunächst am 9. und 10. Februar die Zirkusshows speziell für Wattenscheider Grundschulen und Kindergärten gestaltet. „Durch diese Veranstaltungen kennen uns natürlich dann schon viele Kinder, wenn sie zu unserer Schule wechseln. Auch daher haben wir immer viele neue Artisten in der Gruppe, die uns teilweise noch während des Studiums die Treue halten“, erklärt Jürgen Furmaniak den Erfolg seines Schulzirkus.

Karten für die Zirkusgala (Motto: „Platz da!“) gibt es ab 11. Januar in folgenden Vorverkaufsstellen: Schulsekretariat Lohackerstr. 15; Kleine Raupe Spielwaren, Westenfelder Str.; Fahrradladen Balance, Kortumstr. 5 (Erwachsene sechs Euro, Kinder drei). Das Motto ist angelehnt an die Inszenierung von Peter Handkes „Die Stunde da wir nichts voneinander wussten“, vor einiger Zeit im Schauspielhaus zu sehen.