Bochum. .
Die Katastrophe im Golf von Mexiko ist eines der schockierenden Themen des Jahres. Doch auch weit über 2010 hinaus ist die Natur durch das Unglück in Mitleidenschaft gezogen worden. Eine Zeus-Reporterin macht sich Sorgen.
Wochenlang hörte man nichts mehr von dem schrecklichen Unglück, das sich im Golf von Mexiko zugetragen hatte. Doch wie sieht es jetzt dort aus? Nur zu gut kann ich mich noch an den 20. April 2010 erinnern, denn dies war der Tag, an dem die Ölbohrinsel „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko explodierte. Damals liefen 780 bis 800 Millionen Liter Rohöl in das Macondo–Ölfeld, in dem sich die „Unglücksinsel“ befand. Die Versuche von BP, das Öl zu verbrennen, machten alles nur noch schlimmer: Schadstoffe konnten ins Meer und so auch in die Nahrungskette gelangen, wodurch viele Tiere vergiftet wurden. Das verbrennende Öl verpestete auch die Luft stark.
Da die Ölbohrinsel inmitten von Tierschutzreservaten liegt, ist alles natürlich noch viel tragischer. Besonders betroffen war das Flussdelta des Mississippi. Viele Vögel waren dort während der Brutzeit dem Öl völlig schutzlos ausgeliefert. Unzählige Fische, Delfine und Meeresschildkröten konnten sich nicht mehr aus dem schmierigen Ölteppich befreien und fanden dort ihren Tod.
Tiere von ihren Qualen befreien
Es bildeten sich Rettungsstationen, die sich darauf spezialisierten, vollkommen verölte Tiere zu säubern und wieder aufzupäppeln. Doch leider völlig umsonst, sagt zumindest WWF. Für jeden gefundenen Vogel sterben hundert andere unbemerkt jenseits der Küste und die Überlebenschancen für so ein gesäubertes Tier seien zu gering, als dass sich der Aufwand lohnen würde, man sollte sie lieber töten, und sie so von ihren Qualen befreien.
Meeresbiologen von Greenpeace gehen davon aus, dass gerade mal 25 Prozent des Öls verschwunden sind, sich dem entsprechend also noch rund 75 Prozent des giftigen Rohöls im Meer befinden. Aber wo ist es das Öl hin, fragt man sich. Die Antwort ist simpel: Das Öl ist mit der Zeit abgesackt und befindet sich im Moment in tieferen Lagen, vielleicht sogar schon auf dem Meeresgrund. Man spricht insgesamt von einer der schlimmsten Umweltkatastrophen dieser Art.
Rückblick auf andere Umweltkatastrophen
Wie lief es mit vergleichbaren „Ölpesten“? Nehmen wir die im östlichen Mittelmeer im Jahr 2006: Der 90 Kilometer lange und 30 Kilometer breite Ölteppich entstand durch die Zerstörung eines Elektrizitätswerks und verursachte hauptsächlich Schäden an der Küste Libanons, aber auch Syriens. Auch hier kam die Natur nicht ohne erhebliche Schäden davon. Als das Öl das Naturschutzgebiet „Palm Island“ erreichte, war gerade die Brutzeit der unechten Karretschildkröte und der vom Aussterben bedrohten grünen Meeresschildkröte. Folglich konnten die frisch geschlüpften Jungtiere nicht in das rettende Meer gelangen und mussten so verhungern oder wurden Beute von hungrigen Seevögeln.
Die größte aller Ölpesten ereignete sich jedoch 1991 im persischen Golf. Damals liefen rund eine Milliarde Liter Rohöl ins Meer. Diese Ölpest war weder Schicksal noch menschliches Versagen bei der Konstruktion eines Bauwerks. Irakische Soldaten öffneten während des 2.Golfkrieges die Ventile am „Sea–Island–Öl–Terminal“. Sie ließen Öl von mehreren Tankern in den Golf laufen. Besonders haben unter der größten maritimen Ölkatastrophe Saudi–Arabien und Südkuwait gelitten. Wenn man all das hört, kann man kaum glauben, wie sehr der Mensch seine Umwelt zerstört. Und wie immer müssen Pflanzen und Tiere darunter leiden. Es wäre wirklich schön, wenn die Menschen in Zukunft mehr auf die Welt um sich herum achten und vorsichtiger mit Ölbohrinseln umgehen würden!
Alexandra Kuhn, Klasse 8d, Graf-Engelbert-Schule Bochum