Bochum. Viele Besucher und Karnevalsvereine, ein buntes Bühnenprogramm - so soll es auch am heutigen Samstag ab 11.11 Uhr beim traditionellen Biwak sein.

Traditionell läutet der Festausschuss Wattenscheider Karneval (FWK) und seine angeschlossenen Vereine mit dem Biwak auf dem Alten Markt die heiße Karnevalsphase ein. Am heutigen Samstag, 3. Februar, geht es ab 11.11 Uhr über viele Stunden rund mit Bühnenprogramm, Tanz und Musik, zahlreichen heimischen Karnevalisten sowie vielen Gastvereinen. Das neue Wattenscheider Stadtprinzenpaar Patrick I. und Stefanie I. ist natürlich mit dabei. Das alles verspricht viel Stimmung.

Nach dem Biwak geht‘s weiter im Wattenscheider Karneval

Zur festen Größe in der Karnevalshochburg Wattenscheid gehören auch die beiden Gänsereiterclubs aus Höntrop und Sevinghausen mit ihren Events an den jecken Tagen zwischen Weiberfastnacht und Rosenmontag. Einen neuen Ort für sein diesjähriges Königsreiten hat nun der Club Sevinghausen gefunden. Der traditionelle Wettstreit findet in dieser Session nämlich in Essen-Kupferdreh statt – und zwar am Karnevalssamstag, 10. Februar, ab 15.11 Uhr (Einlass 14.11 Uhr) auf der Reitanlage Kormann, Priembergweg 165; der Eintritt ist frei, für Essen und Getränke ist gesorgt.

Gänsereiter aus Sevinghausen starten am Samstag in Essen

Dort werden neben dem Gänsereiterclub Sevinghausen auch zwei Vereine aus Essen (Gänsereiter-Club Freisenbruch und der Reiterverein Zieten aus Kupferdreh) in einer gemeinsam organisierten Veranstaltung jeweils ihre eigenen Könige beim Ritt um die Holzgans ermitteln. Bei diesem traditionsreichen Wettbewerb um die närrische Königskrone versuchen Reiter, auf ihren Pferden im Galopp den Kopf einer Gänse-Attrappe, die an einem Seil hängt, abzureißen. Wer es zuerst schafft, ist der neue Würdenträger seines Vereins.

Thomas Appelbaum war der letzte König beim Gänsereiterclub Wattenscheid-Sevinghausen.
Thomas Appelbaum war der letzte König beim Gänsereiterclub Wattenscheid-Sevinghausen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Buchwieser

Gänsereiter-Umzug am Rosenmontag

Neun Pferde stehen zur Verfügung, jeweils drei Reiter der drei beteiligten Vereine sind dann auf dem Sattel im Rund unterwegs beim Ritt um die Königswürde. Übrigens: Es gibt auch ein „Jedermann-/Showgans-Reiten“, bei dem jeder Gastreiter die Möglichkeit hat, „Mut und Geschick unter Beweis zu stellen“, heißt es in der Ankündigung.

Karneval feiern viele Vereine in Wattenscheid

„Die Inthronisierung unseres Königspaares findet für uns dann Rosenmontag nach dem Umzug in unserem Vereinslokal statt, der KGV-Gaststätte Vogelsang in Wattenscheid-Höntrop“, betont Sascha Peters, Vorsitzender des Gänsereiterclubs Sevinghausen. Die Wahl der Reitanlage in Kupferdreh sei „aus pragmatischen Gründen“ erfolgt, bisher fand das Königsreiten des Clubs Sevinghausen stets in Wattenscheid statt. Mehrere kleinere Vereine wollen so durch die gemeinsame Veranstaltung für ein größeres Event sorgen.

Rosenmontagszug startet in Höntrop

„Die Pacht für die einst vorgesehene Reitfläche Auf dem Esch am Wattenscheider Hellweg haben wir aufgegeben. Und haben uns in diesem Jahr dazu entschlossen, gemeinsam mit anderen, befreundeten Vereinen mit ähnlicher Tradition das Königsreiten in Essen auszurichten.“ Sascha Peters erklärt zudem, dass es im nächsten Jahr „auch eine ganz andere Lösung geben kann, dass wir also auch wieder in Wattenscheid um die Königswürde reiten. Das wird man dann sehen“.

Auf eine lange Tradition blickt das Gänsereiten in Bochum-Wattenscheid. Der Gänsereiterclub Höntrop pflegt seit Jahren enge Kontakte zum befreundeten Verein in Spanien - hier ein Archivbild aus Höntrop.
Auf eine lange Tradition blickt das Gänsereiten in Bochum-Wattenscheid. Der Gänsereiterclub Höntrop pflegt seit Jahren enge Kontakte zum befreundeten Verein in Spanien - hier ein Archivbild aus Höntrop. © FUNKE Foto Services | Kerstin Buchwieser

Rosenmontagszug bis zum Wattenscheider Hellweg

Den gemeinsamen Karnevalsumzug am Rosenmontag durch Höntrop und Sevinghausen stemmen beide Wattenscheider Gänsereiterclubs erneut gemeinschaftlich. Und vor allem die Tatsache, dass es den nur alle zwei Jahre stattfindenden Sonntagszug in Wattenscheid diesmal nicht gibt, deutet darauf hin, dass es wieder ein großer Umzug zwischen Op de Veih und Wattenscheider Hellweg mit vielen Teilnehmern werden wird.

Wattenscheider Gänsereiterclubs bereiten Umzug vor

„Wir stecken derzeit in den Vorbereitungen und stehen auch mit der Stadt Bochum in einem guten, positiven Austausch was Sicherheitsvorkehrungen, Organisation und Unterstützung anbelangt“, erklärt Markus Oskamp, Vorsitzender des Gänsereiterclubs Höntrop. Der Rosenmontagszug startet traditionell nach dem Königsreiten des Höntroper Clubs, das wie gewohnt um 13 Uhr im Südpark startet. „Wir haben bisher drei Königsanwärter, das könnten auch noch vier bis fünf werden – es wird auf jeden Fall spannend zugehen.“

Die Gänsereiter aus Höntrop sind stets vorn dabei, hier 2023 beim großen Sonntagsumzug in Wattenscheid.
Die Gänsereiter aus Höntrop sind stets vorn dabei, hier 2023 beim großen Sonntagsumzug in Wattenscheid. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

„Unser Wagenbau läuft derzeit auf Hochtouren, wir sind mit vier Motivwagen, sieben bis acht weiteren Wagen sowie Fußgruppen dabei“, erklärt Höntrops Oberschulte Markus Oskamp außerdem für seinen Club. Auch viele andere Wattenscheider Karnevals- und Brauchtumsvereine werden am Montagsumzug teilnehmen, von Gükage über den Hamsterclub bis zur Rasselbande - für Vielfalt und Stimmung ist also gesorgt.

Neuerung beim Gänsereiterclub Höntrop: Karnevalsparty am Sonntag

Eine Neuerung hat sich der Gänsereiterclub Höntrop einfallen lassen: Am Karnevalssonntag, 11. Februar, gibt es von 14 bis 21 Uhr in und vor seiner Gänsereiterhalle eine große Karnevalsparty mit Live-Musik, DJ etc. Der Eintritt ist frei. „Dieses närrische Fest soll künftig alle zwei Jahre steigen, also immer dann, wenn kein großer Sonntagsumzug in Wattenscheid stattfindet. Wir wollen damit allen Jecken eine Möglichkeit vor Rosenmontag geben, sich in geselliger Runde am Karnevalssonntag zu treffen. Und das bei einem attraktiven Unterhaltungsprogramm auf unserem Vereinsgelände am Höntroper Gänsereiterweg“, betont Markus Oskamp.

„Es geht ja nicht nur darum, Traditionen zu bewahren, sondern sich auch für die Zukunft entsprechend aufzustellen und Nachwuchs zu gewinnen. Da sind wir auf einem sehr guten Weg.“