Bochum. Die Grundschule in Bochum-Wattenscheid platzt seit Jahren aus allen Nähten. Stadt Bochum kauft zur Erweiterung ein Nachbargrundstück.
Die Gertrudisschule in Wattenscheid-Mitte hat angesichts stark gestiegener Schülerzahlen seit Jahren ein massives Raumproblem; bisher gab es nur Containerlösungen. Die Stadt Bochum investiert nun 18 Millionen Euro in den Ausbau der Grundschule - das wurde schon vor fast vier Jahren angekündigt von OB Eiskirch. Dafür konnte der Stadtrat Bochum am Donnerstag nun endlich grünes Licht geben.
Thema im Stadtrat Bochum
Burkart Jentsch, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion erklärt: „Das Problem dieser Schule ist, dass sie ihre räumlichen Kapazitäten schon längst gesprengt hat und sie in einer extrem verdichteten Umgebung liegt. An eine Vergrößerung ist normalerweise nicht zu denken.“
Noch läuft die Grundschule an der Vorstadtstraße 14 dreizügig. Die Stadt Bochum sagt allerdings aufgrund der weiteren Bevölkerungsentwicklung eine Vierzügigkeit voraus, dabei sind bereits jetzt Klassen in Containern untergebracht. Der Rechtsanspruch auf OGS-Betreuung ab dem Schuljahr 2026/2027 wird die Situation zusätzlich verschärfen.
Jentsch: „Zudem handelt es sich bei der Gertrudisschule um ein Familiengrundschulzentrum, welches zusätzliche Fläche nötig macht. Eine Lösung besteht eigentlich nur in einer Vergrößerung des Grundstückes. Und das ist jetzt gelungen.“
Gertrudisschule: Stadt Bochum kauft angrenzendes Gebäude
Die Stadt Bochum hat dazu das Wohngebäude Hüller Straße 1 erworben. Das Gebäude samt Grundstück grenzt an das Schulgrundstück. Das Erdgeschoss des Hauses an der Hüller Straße soll zum Familiengrundschulzentrum ausgebaut werden. Zwischen der jetzigen Schule und dem neu gekauften Haus soll außerdem gebaut werden. In den Neubau ziehen dann die Verwaltung der Schule, OGS und die Küche. Außerdem entstehen dort weitere Räume für Unterricht, aber auch Betreuungsangebote. Jentsch: „18 Millionen Euro sind viel und in diesem Fall sehr gut investiertes Geld.“
So werde die Gertrudisschule nachhaltig erweitert. Beginnen soll der Ausbau im Sommer 2024. Im Frühjahr 2029 könnte dieses große und wichtige Projekt abgeschlossen sein. „Wir haben für diese Maßnahme und außerdem für den Ausbau der Kirchschule Höntrop und der Wilbergschule in Riemke gestimmt“, sagt Jentsch außerdem zur Ratssitzung.
Neue Grundschule in Wattenscheid nötig
Schon die Bezirksvertretung Wattenscheid hatte das Vorhaben Gertrudisschule in ihrer vergangenen Sitzung einhellig begrüßt. „Es ist ein erster Schritt, unser Grundschulproblem in Wattenscheid zu lösen. Und dass eine weitere Grundschule in Wattenscheid fehlt, ist ja wohl unumstritten“, sagte Wolfgang Rohmann, Vorsitzender der SPD-Bezirksfraktion, mit Blick auf wachsende Schülerzahlen. Hans-Josef-Winkler (UWG: Freie Bürger) betonte: „Wir haben schon 2022 einen Antrag auf eine neue Grundschule in Wattenscheid gestellt.“