Bochum. Die Stadt investiert kräftig in die Bochumer Grundschullandschaft. 133 Millionen Euro sollen für 15 Schulen fließen. Eine Entscheidung steht aus.

Das ist schon eine Hausnummer: Von den 45 Bochumer Grundschulen gibt es 15 Schulen mit akutem baulichen Handlungsbedarf. Ziemlich genau ein Drittel aller Grundschulen unserer Stadt platzt, vor allem mit Blick auf die außerschulischen Angebote, derart aus den Nähten, dass sie bei der städtischen Entwicklungsplanung mit einem „roten Fähnchen“ versehen sind – es brennt also. Hier muss sofort etwas passieren. Jetzt hat der Schulausschuss in großer Einmütigkeit diese Maßnahmen auf den Weg gebracht. Für über 133 Millionen Euro sollen diese Schulen um- und ausgebaut werden.

Los geht es im nächsten Jahr mit den als besonders dringend definierten Arbeiten an den beiden Wattenscheider Grundschulen Gertrudisschule (18 Millionen Euro) und Kirchschule Höntrop (9 Mio.) sowie der Wilbergschule in Riemke (10 Mio.). Das letzte Wort zu diesen Plänen hat der Stadtrat auf seiner voraussichtlich letzten Sitzung des Jahres am 14. Dezember. Dessen Zustimmung gilt allerdings als sicher.

Die Situation um die Gertrudisschule (leuchtend rotes Dach, über der Markierung) im Zentrum von Wattenscheid.
Die Situation um die Gertrudisschule (leuchtend rotes Dach, über der Markierung) im Zentrum von Wattenscheid. © Stadt Bochum

Da atmete Tanja Knoop, Leiterin der Gertrudisschule, die an der Sitzung teilgenommen hatte, vernehmlich auf. Denn dort pressiert es besonders. Die Schule im Herzen Wattenscheids platzt schon seit Jahren aus allen Nähten. Die Schule wird nach allen Prognosen wohl künftig vierzügig laufen und benötigt über den Raum für die OGS (Übermittagsbetreuung) hinaus auch Platz, weil dort eines der Familiengrundschulzentren angesiedelt ist. Der Umsetzungsstart für die Erweiterung ist für den 1. Juli 2024. Ermöglicht wird die großzügige Erweiterung in Wattenscheid-Mitte vor allem dadurch, dass das Gebäude Hüller Straße 1, welches an das Schulgrundstück grenzt, erworben werden konnte.

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Im Parterre dieses stadtgeschichtlich interessanten Gebäudes an der Hüller Straße, das vermutlich in den 70er oder 80er Jahren des 19. Jahrhunderts zusammen mit dem längst abgerissenen Wattenscheider Amtsgericht gebaut worden ist, sollte dieses Familiengrundschulzentrum eingerichtet werden.

Genau so hoch priorisiert wird die Kirchschule in Höntrop, die derzeit in drei Bauabschnitten brandschutzsaniert wird. Hier hakte Sascha Dewender als Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss nach, da die Arbeiten sich dort hinziehen. Mit Gründen. Der technische Betriebsleiter der städtischen Zentralen Dienste, Kai Brandt, schilderte, dass es einen äußerst folgenschweren Wassereinbruch in dem historischen Backsteingebäude gegeben habe.

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Wassereinbruch in der Kirchschule führte zu Problemen

„Das hat zu einer extremen Verzögerung geführt. Praktisch musste an den Gebäuden eine Kernsanierung unter anderem mit dem Einbau komplett neuer Zwischendecken durchgeführt werden.“ Die Erweiterung dort ist nötig, weil die 13 zur Verfügung stehenden Unterrichtsräume auch dort wegen der Erwartung eines vierzügigen Betriebs nicht ausreichen werden. Hier wird ein Pavillon abgerissen und durch einen Neubau mit Räumen für die OGS und zusätzlichen Unterrichtsräumen ersetzt.

Der Wilbergschule in Riemke wird ebenfalls eine weitere rasante Entwicklung vorhergesagt. Dort soll ein zweigeschossiger Anbau entstehen. Darüber freute sich schon vor der endgültigen Entscheidung die SPD in Riemke. Auf die Probleme habe SPD-Ratsmitglied Jörg-Uwe Kuberski die Verantwortlichen bei der Stadt Bochum immer wieder hingewiesen. Die angemessene Lösung des Problems durch die Schaffung der notwendigen Unterrichts- und Betreuungsräume innerhalb des Schulgebäudes scheine nun zur Freude der Eltern, ihrer Kinder sowie der Lehrerinnen und Lehrer in naher Zukunft möglich zu sein, heißt es in einer Mitteilung der SPD dazu.