Bochum. Auf dem Parteitag der SPD Bochum gab es eine deutliche Mehrheit für den Antrag, den Ruhrstadion-Standort Castroper Straße zu erhalten.

Ein möglicher Neubau des Ruhrstadions an anderer Stelle wurde zuletzt intensiv diskutiert. Zu dieser Option gibt es unterschiedliche Ansichten. Jedenfalls hat der Unterbezirksparteitag der SPD Bochum am Samstag mit sehr großer Mehrheit (drei Gegenstimmen, fünf Enthaltungen) einen Initiativantrag des Ortsvereins Altstadt unter dem Titel „Für immer und ewig Ruhrstadion“ beschlossen.

Antrag zum Erhalt des Bochumer Ruhrstadions an der Castroper Straße

Serdar Yüksel, Vorsitzender der SPD Bochum, erklärte schon kurz nach dem Start des Parteitages, der um 10 Uhr in der Stadthalle Wattenscheid begann: „Ein Dank an Burkart Jentsch für seine kürzlich getätigte klare Ansage, dass das Ruhrstadion dort bleiben soll.“ Jentsch, Vorsitzender der Bochumer SPD-Ratsfraktion, stimmte ebenfalls für den Initiativantrag, der gegen Ende des über zweistündigen Treffens auf der Tagesordnung stand.

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Große Mehrheit folgte dem Antrag

In dem beschlossenen Antrag heißt es unter anderem: „Die SPD Bochum bittet die SPD-Ratsfraktion und den Oberbürgermeister, sich dafür einzusetzen, dass das Ruhrstadion weiterhin an der Castroper Straße bleibt und nicht an einen anderen Standort verlegt wird. Wir sprechen uns gegen einen Neubau am Stadtrand aus und setzen uns stattdessen für eine Erweiterung bzw. Modernisierung des bestehenden Standortes an der Castroper Straße ein.“ Und es heißt außerdem: „Des weiteren soll die Fraktion erwirken, dass Klarheit in die Lage kommt und die Stadtspitze die vorhanden Optionen offen kommuniziert.“ Dafür gab es viel Applaus auf dem Parteitag. Die Stadt schließt wie berichtet aus, dass möglicherweise auf der Tierheimfläche gebaut werden könnte.

Emotionale Stimmung zum Ruhrstadion Bochum

Zahlreiche Redner ergriffen zu diesem Thema beherzt das Wort mit dem Tenor, den jetzigen Stadion-Standort zu erhalten. Da hieß es unter anderem: „Das Herz des VfL schlägt an der Castroper Straße. Wir wollen ein Zeichen setzen mit diesem Antrag.“ Und: „Niemand will weite Wege zum Stadtrand in Kauf nehmen, sondern hier bleiben, mit der Möglichkeit, zu Fuß in Stadionnähe oder in der Innenstadt noch ein Bier zu trinken nach dem Fußballspiel.“ Es gab aber auch Stimmen, die eine Lösung des Parkplatzproblems am jetzigen Stadion fordern.

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Initiativantrag des SPD-Ortsvereins Bochum-Altstadt

In dem beschlossenen Initiativantrag heißt es außerdem: „Die Zukunft des Ruhrstadions, der stolzen Heimstätte des VfL Bochum, steht im Mittelpunkt kontroverser Diskussionen.“ Zu den zwei derzeit diskutierten Optionen zur Stadionentwicklung heißt es: „Eine davon sieht einen Neubau an der Stadtgrenze zu Witten vor, die Fläche ist dafür augenscheinlich nicht klar und Gegenstand von großen Spekulationen, während die andere eine Erweiterung der Ostkurve und möglicherweise Aufstockung der Haupttribüne am bestehenden Standort vorsieht. Die Fans betonen vehement: Castroper Straße 145 unverhandelbar!“

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Diskussion über das Bochumer Fußballstadion

Der Antrag führt drei Gründe für den Erhalt des jetzigen Stadion-Standortes auf: „1. Die historische Bedeutung: Das Ruhrstadion ist seit 110 Jahren Heimat des VfL Bochum und ein wichtiges Stück Fußballkultur. Ein Umzug würde dieses Erbe und die Verbundenheit der Fans zunichte machen. 2. Einzigartiges Ambiente: Die Lage des Ruhrstadions zur Innenstadt ist ein Alleinstellungsmerkmal, die Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln und die Möglichkeit, ohne Auto anzureisen, schaffen eine besondere Atmosphäre, die bei einem Neubau am Stadtrand verloren gehen würde. 3. Städtische Entwicklung: Das Ruhrstadion an der Castroper Straße ist auch ein Symbol für Stadt und Verein. Ein lebendiges Stadion in der Innenstadt trägt zur Attraktivität der Stadt bei und fördert die lokale Wirtschaft.“

Die Entscheidung, wie letztlich beim Thema Stadion verfahren wird, trifft letztlich der Bochumer Stadtrat.