Bochum-Wattenscheid. Stadt Bochum will in Wattenscheid 2024 flächendeckend die gelbe Tonne einführen. Doch Bürger können sich dagegen wehren – mit einer Begründung.

Kontrovers diskutiert wird die flächendeckende Einführung der gelben Tonne in Wattenscheid ab 2024 – auch in den sozialen Medien. So kommentiert ein User zum Aus für die gelben Säcke in Wattenscheid: „Spart natürlich Plastik, aber die Tonnen sind auch aus Plastik...“ Und ein anderer User sagt: „Nicht jeder hat den Platz für eine zusätzliche Tonne.“

1500 Grundstücke in Wattenscheid betroffen

Davon betroffen ist laut Umweltservice Bochum (USB) „rund ein Drittel der Grundstücke in Wattenscheid, ungefähr 1500“, so USB-Sprecher Jörn Denhard. In Wattenscheid startet das Pilotprojekt zur kompletten Umstellung auf die gelbe Tonne am 1. Januar 2024. Falls der Modellversuch erfolgreich ist, sollen laut Stadt ab 2026 in ganz Bochum flächendeckend gelbe Tonnen bzw. Container eingeführt werden.

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Was bisher vor allem für Kritik sorgt: Nicht überall an den Grundstücken seien die räumlichen Voraussetzungen gegeben, um solche Behälter aufzustellen. Deshalb sollen in begründeten Fällen Ausnahmenregungen gelten. Dafür müssen sich die Haus- bzw- Wohnungseigentümer an die Stadt Bochum oder den USB wenden, sobald der Bochumer Stadtrat am 28. September die endgültige Entscheidung zu diesem Thema gefällt hat. Der Umweltausschuss Bochum und die Bezirksvertretung Wattenscheid haben bereits grünes Licht für das Pilotprojekt gegeben. Der Stadtrat Bochum wird dem Votum also höchstwahrscheinlich folgen.

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Ausnahmeregelung in Wattenscheid möglich

Zur Frage, warum das Pilotprojekt in Wattenscheid startet, erklärt USB-Sprecher Jörn Denhard: „Es geht dabei um Verträge und Aufteilungen, die seitens der Dualen Systeme und der Stadt Bochum mit Einführung der Wertstofftonne auf Basis von Sortieranalysen festgelegt worden sind.“ Wattenscheid sei deshalb als Modellgebiet ausgewählt worden, „da dort keine Verträge mit den Dualen Systemen geändert oder neu verhandelt werden müssen“. Und Analysen hätten ergeben, dass Wattenscheid typisch sei für ganz Bochum.

In Wattenscheid könnten dadurch jährlich rund 380.000 gelbe Säcke eingespart werden. Der Nachteil gelber Säcke ist, dass diese leicht aufgerissen werden können und der Abfall dann verstreut herumliegt. „Müllsäcke auf der Straße machen eine Stadt hässlich“, meint Volker Steude von der Wählergemeinschaft „Stadtgestalter Bochum“, die auch im Bochumer Stadtrat vertreten ist.