Bochum-Wattenscheid. Ein Landwirt aus Bochum-Wattenscheid verkauft schon Ende April frische Erdbeeren. Wieso die Früchte so früh reif sind und wo sie verkauft werden.
Im Supermarkt liegen sie schon seit Wochen in den Obstregalen: Erdbeeren – allerdings nicht aus Deutschland. Die ersten deutschen Früchte können Bochumerinnen und Bochumer aber bald probieren. Schon an diesem Wochenende möchte Landwirt Patrick Appelbaum die Frühernte in seinem Selbstbedienungs-Hofladen (In den Höfen 4) in Wattenscheid zum Verkauf anbieten.
Frühe Erdbeerernte in Bochum-Wattenscheid: Schmecken die Früchte?
Diese frühe Erdbeerernte verdankt der Agraringenieur Folientunneln, unter denen die roten Früchte schon früher reif werden und geerntet werden können. Doch ob sie schon schmecken? „Mir schmecken sie sogar besser als die Freilufterdbeeren“, sagt Appelbaum. Anders als die importierten Erdbeeren aus Spanien und den Niederlanden werden die Erdbeeren unter den Folientunneln nämlich erst dann gepflückt, wenn sie reif sind.
Großartig teurer werden sollen die Früchte bei ihm nicht, sagt der Landwirt: „Erdbeeren sind ein Luxusgut.“ Er befürchtet, dass wenn die Preise zu stark steigen, seine Erdbeeren nicht mehr gekauft werden. Einen genauen Preis für seine Erdbeeren in dieser Saison wisse er aber noch nicht.
Wetter war eine Herausforderung für Bochumer Erdbeerernte
Trotz des Verkaufsstart Ende April ist Appelbaum damit nicht zufrieden: „Wir sind damit eine Woche später dran als im vergangenen Jahr, bei den Freilufterdbeeren ist die Verzögerung sogar noch größer“, erklärt Appelbaum. Das liegt vor allem am Wetter.
War es im vergangenen Jahr noch zu trocken, fehlt in diesem Jahr die Sonne. „Die Erdbeere braucht Sonne, damit sie Geschmack bekommt“, sagt der Landwirt. Besonders nachts seien die Temperaturen wieder so niedrig, dass er über seine freien Felder Fließ ziehen musste, um die Blüte zu schützen: „Dieses Jahr ist das Wetter eine Herausforderung.“
Anbau unter dem Folientunnel in Bochum sorgt für frühe Ernte
Angefangen mit dem Anbau im Folientunnel hat der Landwirt 2016. Die Idee sei allerdings eher aus der Not heraus entstanden. Erdbeeren werden in Deutschland durch den Import aus anderen Ländern immer früher angeboten. Wenn die ersten deutschen Freilanderdbeeren verkauft wurden, „waren die Kunden schon satt“.
Spätestens Mitte Juni gehe die Nachfrage zurück, berichtet Appelbaum von seinen Erfahrungen der letzten Jahre. Seine Freilanderdbeeren werde er aber in diesem Jahr erst ab Anfang Juni verkaufen können. Auch bei den Bochumern merkt Appelbaum, dass der Wunsch nach Erdbeeren schon früher da ist. Kunden haben den Landwirt in diesem Jahr bereits angerufen und gefragt, wann er die ersten Erdbeeren verkauft.
Erdbeeren zum Selbstpflücken im Juni auf dem Bochumer Hof
Neben dem Verkauf im Selbstbedienungs-Hofladen, der täglich von sechs bis 21 Uhr geöffnet hat, sollen je nach Bedarf auch die Verkaufsstände wieder öffnen. Eine Aktion plant der Landwirt aber noch: Wie in den vergangenen Jahren soll es auch in dieser Saison wieder einen Tag geben, an dem Kundinnen und Kunden selbst auf das Feld dürfen.
An einem Wochenende im Juni sollen Erdbeerliebhaber an einem Tag selbst die Früchte pflücken und mit nach Hause nehmen. „Das wird immer gut angenommen“, sagt der Landwirt. Den genauen Termin will Appelbaum noch unter anderem über Facebook und Instagram bekannt geben.