Bochum-Wattenscheid. Die Leckermäuler sind unterwegs: Erdbeeren zum Selberpflücken locken WAZ-Leser und Familien nach Wattenscheid zum Hof von Landwirt Appelbaum.
Der Aktionstag Erdbeerpflücken auf dem Hof Appelbaum mit Unterstützung der WAZ tief im Bochumer Westen steht diesmal unter besonderen Vorzeichen. Ein blitzeblauer Himmel, angenehme Temperaturen und vor allem gelockerte Corona-Bedingungen locken in die Erdbeerfelder. Schon früh machen sich ganze Familien mit Kindern und Hund auf den Weg durch die Sevinghauser Felder, ausgestattet mit Körben, Schüsseln, Schalen zur Erdbeerernte.
Die Sehnsucht scheint groß, denn im vergangenen Jahr hatte die Pandemie auch dem Selberpflücken einen Strich durch die Rechnung gemacht. So genießen es die Besucher, im Freien wieder ein bisschen unter Menschen zu kommen und das Panorama Richtung Gelsenkirchen und weiter in den Revier-Norden zu erleben. Der Turm der Zeche Holland, die Lohrheide-Flutlichtmasten, die Himmelstreppe auf der Halde Rheinelbe und die Schalker Arena sind heute von hier aus sehr gut zu sehen.
Ideales Wetter und gelockerte Corona-Bedingungen in Bochum
Ein Spender mit Desinfektionsmittel hängt am Eingang, "und die Leute achten inzwischen schon selbst drauf, dass die Abstände stimmen, dass man sich nicht so auf die Pelle rückt", kann Agraringenieur Patrick Appelbaum feststellen. Wie viele Besucher und damit wie viele Zentner Erdbeeren es bis zum Ende der Aktion um 16 Uhr wohl sein werden, darauf will sich der Landwirt nicht festlegen. "Es könnte eng werden", meint er schmunzelnd, "nein, nein, ich habe genug Fläche liegen gelassen."
Zwischen den Reihen der Freiland-Sorte tummeln sich die Pflücker tiefgebückt, manche mischen sogar gezielt ihre Ernte mit den roten Früchten aus den Folientunneln. "Und wer es heute nicht schafft", lädt Appelbaum mit einem zufriedenen Gesamtblick über die entspannte Szenerie ein, "keine Sorge. Der Verkaufsstand am Wattenscheider Hellweg direkt neben der Traditionsgaststätte Kümmel Kopp wird weiter bestückt." Denn in weiteren Folien-Gewächshäusern auf dem insgesamt zwei Hektar großen Gelände des Landwirtschaftsbetriebs recken noch jede Menge Pflanzen ihre frischen Blätter und zeigen zum Teil erst die Blüten. Für Nachschub ist also auf jeden Fall Sorge getragen.
Bei diesem Obst kennt man genau die Herkunft
Es waren schon einmal um die 200 Besucher, erinnert sich Appelbaum. Am heutigen Schwerpunkttag, an dem es in Zusammenarbeit mit der WAZ auf den Coupon 20 Prozent Rabatt auf die gesammelte Erdbeermenge gibt, ist das schwer zu prophezeien. "Erst 'mal kommen die Leute, um überhaupt wieder aus der Wohnung raus zu können. Viele haben ja keinen Balkon oder Garten. Gerade im Lockdown bekommen sie dann auch noch Obst, von dem sie ganz genau wissen, wo es herkommt", unterstreicht er.
Zwei Kilogramm an Früchten sind das untere Limit für die Kasse, Naschen ist nicht verboten. "Bei Kindern sehen wir da sowieso nicht so genau hin", erklärt der Landwirt nachsichtig.
Ganze Familien kommen zum Selberpflücken
Wieder mit dabei sind Nicole und Micha aus Oberdahlhausen mit den drei Töchtern Emily, Sophie und Marie. "Jeder ein Körbchen", ist das Ziel, erklärt die Mutter, "das sind dann jeweils gut zwei Kilo". Schon muss sie hinter der Jüngsten herrufen, die eifrig durch die Erdbeer-Reihen wuselt: "Passt man einen Moment nicht auf, bist du schon wieder weg." Vor zwei Jahren war das fünfköpfige Familien-Team auch schon hier und hat wieder den WAZ-Rabattcoupon dabei.
Auch Patrick Appelbaum und Seniorchef Hermann, der hinter der Kasse steht, freuen sich über die völlig entspannte Atmosphäre. "Anscheinend haben alle aus dem Lockdown gelernt. Corona hat die Menschen geduldiger gemacht", meint der Junior.
Da passt es, dass neben den Folientunneln bereits die ersten künftigen Weihnachtsbäume ihre Nadeln in die Junisonne recken. Um für das Selberschlagen auf dem Sevinghauser Feld zu wachsen.
Info: Sorten mit klangvollen Namen
Was wir an der Erdbeere schätzen, ist botanisch gesehen die Scheinfrucht. Denn die eigentlichen Samen sind die kleinen gelben Körnchen auf der Außenhaut der Sammel-Nussfrucht, die zur Gattung der Rosengewächse, Rosaceae, gehört.
Es gibt frühe, mittlere und späte Sorten, wer will, kann also bis in den Herbst Frisches in den Obstsalat schnibbeln. Die Namen sind geradezu poetisch. Da gibt es Donna, Daroyal, Lambada, Honeoye, prompt auch Korona, und Elsanta, Polka, Deluxe, Senga, Sonata, Symphony, Salsa, Malwina, Amandine, Ostara oder Mieze Schindler.