Bochum-Wattenscheid. In Wattenscheid gibt es zwei Jahrmärkte mit langer Tradition – die Gertrudis- und Herbstkirmes. Künftig könnte zwei Veranstaltungen hinzukommen.

Mit der Gertrudiskirmes, die am 11. März beginnt, und der Herbstkirmes gibt es zwei Traditionskirmessen in Wattenscheid. Diese beiden könnten bald durch zwei weitere Veranstaltungen ergänzt werden, am Bismarck- und auf dem Max-König-Platz. Die Stadt Bochum sowie Bochum Marketing haben keine Einwände gegen kleine Kirmesveranstaltungen an diesen Orten.

An Pfingsten von Freitag bis Dienstag sowie an einem Wochenende im Juli könnten die beiden Veranstaltungen künftig stattfinden und „die Stadtteile wieder mehr beleben“, so die SPD-Bezirksfraktion in einer Anfrage in der Bezirksvertretung.

Zwei neue Kirmessen in Wattenscheid? Hier könnten sie stattfinden

„Aus straßenbautechnischer Sicht bestehen keine Bedenken, auf beiden Plätzen eine kleine Kirmes freizugeben“, heißt es aus dem Referat des Oberbürgermeisters für gesamtstädtische Angelegenheiten. Bochum Marketing habe demnach ebenfalls keine Einwände, könne allerdings nicht selbst als Ausrichter zur Verfügung stehen. Gegen einen Drittveranstalter spreche aber nichts.

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Allerdings: An den jeweiligen Markttagen könnten die Plätze nicht für die Rummelplätze genutzt werden. Auf dem Bismarckplatz findet der Wochenmarkt donnerstags statt. „Der Platz könnte somit von Freitag bis Mittwoch anderweitig genutzt werden“, so die Stadtverwaltung. Für den Max-König-Platz in Günnigfeld mit seinem Wochenmarkt am Samstag wäre eine anderweitige Nutzbarkeit in der Zeit von Sonntag bis Freitag möglich. Räumliche Veränderungen der Wochenmärkte seien hingegen nur bei Traditionsveranstaltungen wie der Wattenscheider City-Kirmes und der Kirmes in Linden sowie den Schützenfesten in Riemke und Weitmar-Mark möglich.

Doch wann könnte es soweit sein, dass auf dem Bismarck- und dem Max-König-Platz die Veranstaltungen stattfinden? Das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Voraussichtlich Anfang März soll es einen runden Tisch mit Teilnehmenden aus Politik, Schaustellern und Bochum Marketing geben, so Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog (SPD). Er macht zudem deutlich: „Ich bin selbst skeptisch, ob sich das wirklich trägt und es genügend Schausteller gibt, die eine deutlich kleinere Kirmes in den Stadtteilen durchführen.“

Gute Besuchszahlen bei Gertrudis- und Herbstkirmes im Jahr 2022

Bei der Gertrudis- und Herbstkirmes im vergangenen Jahr habe es sehr gute Besucherzahlen gegeben, was wohl auch mit dem guten Wetter zutun hatte. Generell müsse man sich aber auch für die großen Jahrmärkte Konzepte einfallen lassen, um eine Attraktivitätssteigerung hinzubekommen. „Sie sind nicht mehr solche Selbstläufer wie noch in früheren Jahren“, so Herzog.

Auch darum soll es bei dem runden Tisch gehen – ebenso wie um die mögliche Verlegung von Gertrudis- und Herbstkirmes auf das Zeche-Holland-Gelände. „Vor 2025 passiert aber nichts in Sachen Verlegung“, sagt der Bezirksbürgermeister. Auf dem Freigelände soll Material gelagert werden, das für den Umbau im und am Lohrheidestadion gebraucht wird. Damit steht der Platz dann nicht für andere Zwecke zur Verfügung.

Wie genau es in Sachen Kirmes in Wattenscheid weitergeht, werden so die kommenden Wochen und Monate zeigen.