Wattenscheid-Eppendorf. Aus Metzgerei und Kohlenhandel wurden Wohnhäuser, aus Bäckerei ein Hundesalon: Den Wandel in Wattenscheid-Eppendorf zeigt der neue Kalender 2023.

Er ist noch zu haben, der beliebte Eppendorfer Jahreskalender. Begehrt vor allem auch als Weihnachtsgeschenk. Es geht dabei um Eppendorf im Wandel: Die Interessengemeinschaft Eppendorfer Geschichte (IEG) hat auch für das Jahr 2023 wieder einen Wandkalender mit historischen Details und vielen Informationen zur Vergangenheit Eppendorfs aufgelegt.

Jahreskalender mit alten Eppendorfer Motiven

Der Kalender ist an den bekannten Verkaufsstellen zum Preis von 9,90 Euro erhältlich: Dennis Mußmacher Friseure, Am Thie 29, und Salon Dolle, Ruhrstraße 181. Wie in den vergangenen sechs Jahren wird der Reinerlös zu gleichen Teilen an soziale und karitative Einrichtungen in Eppendorf gespendet. Das sind die drei Kindergärten und das Elsa-Brändström-Seniorenheim.

Das Schuhhaus Kamplade an der Ruhrstraße in Eppendorf wurde abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.
Das Schuhhaus Kamplade an der Ruhrstraße in Eppendorf wurde abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. © IEG

Zuletzt für das Jahr 2022 hatte die Interessengemeinschaft Eppendorfer Geschichte den Jahreskalender erstellt. „Dieser zeigte, wie die beiden Kalender zuvor, Eppendorfer Ansichten im Vergleich von einst und jetzt“, wobei der eine oder andere Betrachter sicherlich verwundert feststellen wird, dass er sich inzwischen kaum noch an einige Ansichten von einst erinnern kann“, so Jürgen Reinhardt. Der neue Kalender ‘22 war somit eine Fortsetzung der beiden Kalender von 2020 und 2021, mit Infos zu den Einzelheiten zu den Bildvergleichen auf einem gesonderten Blatt am Ende des Kalenders.

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Viele Informationen aus Wattenscheid-Eppendorf

Jürgen Reinhardt zum neuen Exemplar: „Der Kalender 2023 enthält Fotos und Infos zu alten Eppendorfer Einzelhandelsgeschäften samt alter Werbeanzeigen für ihre Waren.“ So wirbt die Fachdrogerie Artur Luenen am Denkmal (Im Kattenhagen) mit „Karnevalsstimmung daheim durch gute Weine und Spirituosen - Lieferung frei Haus!“. Viele Jahre hatte die Drogerie in diesem mit Fachwerk verzierten, Ende der 1940er Jahre gebauten Haus ihren Platz. „Nachdem sich Herr Luenen zurückgezogen hatte, führte Herr Halstenberg die Drogerie weiter. Später ist dort die Praxis ,Ruhezone’ eingerichtet worden“, so die IEG-Info.

Wattenscheid-Eppendorf im Wandel - hier eine aktuelle Ansicht aus dem Ortskern. Das Haus links steht noch (Im Kattenhagen).
Wattenscheid-Eppendorf im Wandel - hier eine aktuelle Ansicht aus dem Ortskern. Das Haus links steht noch (Im Kattenhagen). © WAZ | Drews

Die Rind- und Schweine-Metzgerei Born & Sohn von der Munscheider Straße 92 und der Ruhrstraße 159 wirbt für „feine Wurst- und Fleischwaren“ und „eigene Kühlanlage“. Die Fassade des 1911 erbauten damaligen Ladengeschäftes an der Munscheider Straße „lässt in der baulichen Gestaltung heute noch Anklänge an die Kaiserzeit erkennen“, heißt es im Jahreskalender. 1990 gab Born das Ladengeschäft Ruhrstraße (1936 mit einer Filiale im Pavillon neben dem Wohnhaus errichtet) auf, aktuell ist dort ein großer Kiosk etabliert.

Alte Geschäfte aus Eppendorf werden vorgestellt

Das Schuhhaus Kamplade an der Ruhrstraße 112 (Inhaberin Margret Reichert) warb damals mit dem Spruch: „Alle Schuhe groß und klein, kauft man bei Kamplade ein. Alleinverkauf der Rheinberger-Schuhe.“

Es geht in dem Kalender 2023 u.a. auch um die Rind- und Schweinemetzgerei Riebold/Duwe Am Thie; späterer Standort der 1997 errichteten Fremdt-Immobilie. Außerdem um Malermeister Linka (Munscheider Straße 98), Lebensmittel Schnadt (Ruhrstraße 102), das Geschäft Oberhagemann (Eppendorfer Straße), das Beerdigungsinstitut Stoffer, den Gemüsehandel Stromberg (Ruhrstraße 202), die Kohlenhandlung Bollmann, die Bäckerei Hestermann (Ruhrstraße 146) sowie um den heute noch aktiven Salon Mußmacher Am Thie (Werbespruch damals: „Erst zum Friseur, dann zum Karneval“).