wattenscheid. Interessengemeinschaft bringt den zweiten Kalender mit alten Ansichten des Stadtteils auf Postkarten heraus. Verkaufserlös wieder für karitative Zwecke.

Dabei sein, wenn Geschichte entsteht, und das möglichst nah: Ein Ziel, das die Interessengemeinschaft Eppendorfer Heimatgeschichte IEG mit dem nunmehr zweiten Jahreskalender intensiv verfolgt. Thema sind nach den zentralen Bauwerken und Straßen des Stadtteils nun „Eppendorfer Ansichtskarten“.

Und unter diesem Titel hatten die sieben Forscher schon mit einem grundlegenden Problem zu kämpfen: „Die sind immerhin alle erst mal woanders hin, irgendwo auswärts, geschickt worden“, schildert Jürgen Reinhardt für die Gruppe. Gerade deshalb gilt der herzliche Dank den Mitbürgern, die ihre Motive aus Alben, Schatzkästchen oder vom Speicher zur Verfügung stellen konnten.

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Posthorn und Marke


Erinnerungen wecken die Ansichtskarten aus Eppendorf.

„Gruss aus Epppendorf b. Bochum“ heißt es denn auf dem Deckblatt des runden Dutzends von Erinnerungen, versehen mit Posthorn und eigenem Stempel und historischer Briefmarke. Zunächst einmal 100 Exemplare stark wird die 2018er-Auflage sein, im letzten Jahr gingen 120 an Interessierte.


Eppendorf Foto: Juergen



Erlös wird gespendet

Die werden ab Montag,. 4.September, in den Friseursalons Mußmacher, Am Thie 29, und Dolle an der Ruhrstraße 181, fündig. Der Kalender kostet 8,50 Euro, die Einnahmen aus dem Verkauf will die Interessengemeinschaft wie im Vorjahr wieder an karitative und gemeinnützige Einrichtungen in Eppendorf spenden.

Bekannt für gutes Essen

Ein Schwerpunkt hat sich für Gruppe schnell bei den Gaststätten und den zahlreichen Gartenrestaurants in den „Unterstadtteilen“ Mark, Heide und Dorf herausgestellt. Schmunzeln kommentiert Reinhardt: „Immerhin war Eppendorf einmal bekannt dafür, und vor allem für gutes Essen. Damit war der Ortsteil ein beliebtes Ausflugsziel vieler Familien.“ Und zu erwähnen seien außerdem auch noch „die vielen Tanzveranstaltungen, die auch noch nach dem Krieg in den 50er und 60er Jahren stattfanden. Zwei der bekanntesten Adressen waren seinerzeit die Mausefalle und die Gaststätte Haarmann.“, berichtet der 69-Jährige, der sich in Sachen Heimatgeschichte als „Jäger und Sammler“ sieht.

Bis weit zurück reiche der Hinweis „anno 890“ auf die erste Erwähnung Eppendorfs als „abbingthorpe“ im Heberegister, dem „urbar“, des Klosters Werden immerhin.

Reicher Fundus im Stadtarchiv

Und so sind die Forscher der Interessengemeinschaft auch im 21. Jahrhundert noch unterwegs und dokumentieren die Zeitgeschichte für künftige Archive. Sie plaudern mit Bewohnern der Siedlungen nach ihren eigenen Schwerpunkten, etwa über die Geschichte der Schulen oder der typischen Bauweise, von Handel, Handwerk und Gewerbe der Hellwegstadt, graben im reichen und ergiebigen Fundus des Stadtarchivs nach alten Adressbüchern oder historischen Bauplänen.

Ihre alten und neuen Funde präsentieren sie dann jeweils am zweiten Mittwoch im Monat um 19 Uhr im Gemeinschaftsraum des Elsa-Brändström-Seniorenzentrums an der Elsa-Brändström-Straße 131 im Zentrum Eppendorfs.