Wattenscheid-Leithe. Auf der Wiese an der Johanneskirche und dem „Bunten Block“ steigt das erste Stadtteilfest in Bochum-Leithe. Bis spät ist Betrieb bei Live-Musik.
Eine gar nicht einmal große Lücke im Zaun zwischen der Johannes-Kirche und dem Spielplatzgelände an der großen Wiese machte Wege frei. Sie stand für die Möglichkeit zur Begegnung für alle Interessierten bei „Leithe kunterbunt“, dem ersten Stadtteilfest auf der Freifläche an der Kemnastraße. Live-Musik, Flohmarkt, ein buntes Büfett, dazu Lagerfeuer in der Pfadfinderjurte und „Menschenkicker“ vor dem Kirchenportal lockten die Besucher und sorgten für durchgehend Betrieb trotz der gelegentlichen, kräftigen Oktober-Regenschauer.
Der „Bunte Block“ ganz im Westen Bochums stellte sich vor
Der „Bunte Block“, die alternative Wohngemeinschaft in der ehemaligen Leither Grundschule an der Bertramstraße, wollte sich schon längst den gespannten Nachbarn im westlichsten Zipfel der Stadt präsentiert haben. Doch die Corona-Bestimmungen machten das zunichte.
Sarah Jane Collins, eine der Bewohnerinnen, hatte die Federführung übernommen. „Eigentlich vor allem für die Anmeldung beim Ordnungsamt und die Förderung durch den Bochum-Fonds“, schickte sie gleich vorweg. Doch auch auf der rustikalen, kleinen Bühne war sie ebenso gefragt, denn es galt eine ganze Menge an Details zu berichten.
Live-Musik von fünf Gruppen bis zum Abend
Genossenschaftliches Projekt
Der „Bunte Block“ ist nach eigenen Angaben ein genossenschaftliches Gemeinschafts-Wohnprojekt. Die Mitglieder haben das Grundstück der ehemaligen Grundschule direkt neben dem Leither Friedhof von der Stadt mit der Stiftung „trias“ gekauft.
Zurzeit wohnen dort laut Sarah Jane Collins, Sprecherin beim Stadtteilfest, 22 Erwachsene, zehn Kinder, drei Hunde, verschiedene Katzen und Schildkröten. Die Mitglieder des Projekts zahlen eine Einlage pro Quadratmeter und eine Miet-Abschlagssumme. Mehr auf www.bunter-block.org und https://www.facebook.com/BunterBlock/
Etwa den Ablaufplan für die immerhin fünf verschiedenen Gruppen, die für die Live-Musik sorgten. Und die Anpfiffzeiten für den „Menschenkicker“, der den gesamten Kirchenvorplatz einnahm, den Start bei den Spiel- und Infoständen der Kindertagesstätten aus dem Stadtteil, „Unter’m Regenbogen“ und „St. Johannes“.
Den besonderen Charakter, der bei den Besuchern aller Altersklassen gut angenommen wurde, zeigten Details wie das Spenden-Büfett, bei dem die Zeche selbst bestimmt werden konnte, und das eigene Spülzelt für das Geschirr.
Das Echo bei den Nachbarn war enorm
„Als die Idee bei uns reifte“, erzählte Collins in einer Moderationspause, „für so ein erstes Stadtteilfest zu werben und Unterstützung zu suchen, hat es sich ganz schnell gezeigt, dass viele regelrecht darauf gewartet haben“.
Das Fest könnte und sollte so „von Bürgerinnen und Bürgern für die Nachbarschaft sein“, war der Initiative sehr wichtig. Die Unterstützung vom Bochum-Fonds, die Beteiligung unter anderem von Rot-Weiß Leithe am Getränke- und am Grillstand und die entspannte Atmosphäre auf dem selten genutzten Platz zeigten, dass die Nachbarn nur zu gern zum Mitmachen bereit waren.
Rudelsingen in der Dunkelheit
Großen Dank richtete Collins an die Band, die auf der hellblauen Leih-Bühne des Stadtsportbundes praktisch non-stop bis in den Abend hinein spielten, als es selbst auf dem Spielplatz für Aktivitäten längst zu dunkel wurde. Der neue Durchgang zum Pfadfinder-Lagerfeuer vor der Kirche war dazu noch besonders stimmungsvoll beleuchtet.
Zum Abschluss des „Festivals“, wie Collins begeistert zusammenfasste, hatte sich die Band „Cast Rock“ sogar noch Songs herausgesucht, bei denen die immer noch dichten Besucherreihen zum Rudelsingen eingeladen waren.