Bochum-Wattenscheid. Die Gemeinde St. Marien in Bochum-Langendreer nimmt Abschied von Michael Kemper. Der Pfarrer ist nun Stadtdechant in Bochum und Wattenscheid.
Nach der Einführung des neuen Pfarrers Michael Ludwig in der St. Marien-Kirche Langendreer hat die Gemeinde nun auch Pastor Michael Kemper verabschiedet. Er wird Stadtdechant für Bochum und Wattenscheid und Propst. Die kommissarische Leitung der Wattenscheider Großpfarrei St. Gertrud hatte er seit Januar 2022 inne. In Wattenscheid soll er ab Januar 22023 als „Pfarrer im Team“ arbeiten.
In Bochum und Wattenscheid Ansprechpartner für die Politik
Stellvertreter des Ruhrbischofs als Stadtdechant für Bochum und Wattenscheid ist er seit 2015, damit auch beispielsweise Ansprechpartner für die Kommunalpolitik und die Stadtverwaltung. Seit Dezember 2012 war er Pastor in Langendreer mit den Gemeinden St. Bonifatius und St. Marien und außerdem Leiter des Citypastoralprojekts ITEM an der Huestraße.
Kreisdekanat Bochum-Wattenscheid
Das Bistum Essen hat ausgewählte Zahlen für das Kreisdekanat Bochum/Wattenscheid. Genannt werden für 2021 in der Statistik 101.076 Katholiken (2010: 120.803), 419 Taufen (2010: 651) und 62 Trauungen (2010: 181). Unter Austritte werden 1714 (2010: 900), bei den Eintritten 23 (2010: 54) aufgelistet.
Für die Propsteipfarrei St. Peter und Paul in Bochum werden rund 32.000 Mitglieder genannt, für St. Gertrud Wattenscheid etwa 28.000.
Das (künftige) Bild der Kirche soll, so der Internet-Auftritt des Bistums, „berührt, wach, vielfältig, lernend, gesendet, wirksam und nah“ sein.
„Es ist ein neues Leitungsmodell und sieht die Arbeit im Team aus drei oder sogar vier Personen vor“, leitet Kemper ein, was hinter diesen formalen Veränderungen steckt. Das Team soll aus Propst, Hauptberuflichen, Laien und Gemeindereferentinnen und/oder Gemeindereferenten bestehen, „unter Umständen auch mit ehrenamtlichen Pfarrbeauftragten“, lässt er offen.
Schwerpunkte an den Einzel-Standorten
Führen soll das zu einer Aufgabenteilung in der Pfarrei und Großgemeinde mit „Schwerpunkten an den Standorten“, den Gemeinden also. Denn die Gemeinden, Pfarreien und Dekanate sind im Umbruch. „Bis 2030 muss der Pfarrei-Entwicklungs-Prozess umgesetzt sein“, macht Kemper klar, „wenn Projekte reif sind, ist die Umsetzung schon vorher möglich“.
An den so genannten „A-Standorten“ soll laut Kemper „voll umfänglich das pastorale Leben erhalten bleiben“. Kirchen, die ab 2030 nicht mehr vom Bistum finanziert werden, sind teils bereits entwidmet, wie etwa St. Nikolaus in Wattenscheid-Westenfeld. Das Gebäude wird gerade von der Wohnungsbaugenossenschaft Wattenscheid umgebaut.
Arbeit im Team auf Augenhöhe
„Ich will als einer von mehreren im Leitungsteam tätig sein“, beschreibt Kemper, „auf Augenhöhe. Es soll nicht alles auf den Propst hin gesehen und gedacht werden“. Den Begriff einer „Pröpstin“ würde er nur scherzhaft führen, aber im Bewusstsein könne sich dahingehend durchaus etwas tun.
Klar stellt Kemper für den Bereich Wattenscheid: „Hier sind die Gemeindereferentinnen Gertrude Kemper und Anke Wolf mit der Spende des Taufsakraments offiziell berufen worden. Damit wird nicht erst nach einem Priester geschaut, es sind alle im Dienstplan eingeteilt. Wenn eine Taufe durch die beiden nicht geweihten Gemeindereferentinnen gewünscht wird, muss das möglich sein.“
Für seinen Abschied in Langendreer hatte sich Michael Kemper statt Geschenken lieber eine Spende an den Sachausschuss Donezk des Katholikenrates Bochum und Wattenscheid gewünscht. Dieser hält den Kontakt zur St.-Joseph-Gemeinde in Bochums ukrainischer Partnerstadt Donezk im Krieg aufrecht.
Der Termin für die Ernennung Kempers in einem Gottesdienst als Pfarrer in Wattenscheid steht noch nicht fest.