Wattenscheid-Mitte. Seit Jahren ist der Brunnen am August-Bebel-Platz in Bochum-Wattenscheid defekt. Jetzt soll er endlich repariert werden - der dritte Anlauf.

Am so genannten Eingangstor zur Wattenscheider Innenstadt soll sich auch kurzfristig etwas zum Positiven verändern: Nach der wiederholt heftigen Kritik am Zustand rund um den seit Jahren defekten Brunnen am August-Bebel-Platz betont Oliver Buschmann (Grüne), stellvertretender Bezirksbürgermeister in Wattenscheid, dass die Stadt Bochum für die Reparatur der Brunnentechnik eine Fachfirma gefunden habe. Das soll ab September erfolgen – dann könnte er ab dem Frühjahr 2023 endlich wieder in Betrieb gehen.

August-Bebel-Platz: Brunnen sprudelt seit Jahren nicht mehr

Seit 2019 sprudelt der Brunnen nicht mehr - und sorgt für ein trostloses, vermülltes Bild auf Wattenscheids zentralem Platz – übrigens Bochums größter ÖPNV-Knotenpunkt nach dem Bochumer Hauptbahnhof.

„Die Stadt Bochum hatte zwei erfolglose Ausschreibungen unternommen, um eine Firma dafür zu finden. Die dritte war dann erfolgreich“, sagt jetzt Oliver Buschmann. Die Stadt hatte in den Vorjahren wiederholt angekündigt, dass sie sich um die Brunnen-Reparatur kümmere - doch passiert ist bisher nichts. Weshalb bei Kritikern die Sorge umgeht, dass sich bis zur autofreien Umgestaltung des August-Bebel-Platzes ab 2025/26 hier weiterhin gar nichts tut und der jahrelange Stillstand fortbesteht.

Auch interessant

Brunnen soll repariert und verschönert werden

Jetzt also Entwarnung, was den Brunnenbetrieb angeht. Der Brunnen soll aber nicht nur wieder in Betrieb gehen (wofür ein sechsstelliger Betrag nötig ist), sondern auch verschönert werden. „Dieser graue Betonklotz muss auch attraktiver gestaltet werden“, hofft Oliver Buschmann. Und hat auch schon Ideen. „Verziert mit Mosaiksteinen und Wattenscheider Motiven - dann würde der Brunnen doch schon viel besser aussehen. Er ist erhaltenswert, müsste aber ein neues Gesicht erhalten.“

Urheberschutzrechte abklären

Als Problem könnten sich die Urheberschutzrechte erweisen. Da der Künstler, der den Brunnen erschaffen hat, schon verstorben ist, müsste man sich mit dem Sohn auseinander setzen. Buschmann tritt entschieden Gerüchten entgegen, dass dieser etwas dagegen habe. „Er lebt in den USA, und ich versuche Kontakt zu ihm aufzunehmen. Bis jetzt ist mir nicht bekannt, dass er etwas gegen eine Umgestaltung habe.“

Auch interessant

Buschmann denkt bei der Gestaltung mit Mosaiksteinen an den „Kunstbaum“, der vor dem Märkischen Gymnasium steht. „So ähnlich könnte es dann aussehen. Man kann dazu auch mit Kunstkursen dieser Schule zusammenarbeiten, das wäre ein gutes Projekt.“ Und bei den WAT-Motiven sei vom Hollandturm bis zur Heiligen Gertrud alles denkbar.

Thema in der Bezirksvertretung Wattenscheid

Der August-Bebel-Platz-Brunnen ist u.a. Thema in der Bezirksvertretung Wattenscheid, die am 30. August ab 16 Uhr im WAT-Rathaus tagt. „Derzeit erfolgt das Vergabeverfahren für die Bauarbeiten zur Instandsetzung des Brunnens. Hierbei ist eine grundlegende Sanierung des Bauwerks und komplette Erneuerung der Brunnentechnik vorgesehen“, heißt es in der Mitteilung der Stadt Bochum zur Grünen-Anfrage. Und: „Die erheblichen zeitlichen Verzögerungen sind dadurch begründet, dass bereits bei der Vergabe der Planungsleistungen Schwierigkeiten bestanden, ein geeignetes Ingenieurbüro zu finden. Erst nach dem dritten Vergabeverfahren konnte ein Ingenieurbüro mit der Planung beauftragt werden. Bei den vorangegangenen Vergabeverfahren wurden keine Angebote abgegeben.“

Der Brunnen wurde von der damals noch selbstständigen Stadt Wattenscheid 1967 nach einem Entwurf des Wolfsburger Künstlers Peter Szaif errichtet. Szaif schuf zahlreiche Brunnen und Plastiken im öffentlichen Raum, vor allem in Niedersachsen.