Wattenscheid/Gelsenkirchen. Ein historischer Zechenwagen findet einen Platz auf einem Friedhof in Wattenscheid. Die Lore stammt aus der Zeche Consolidation in Gelsenkirchen.
Ein Ensemble der besonderen Art könnte sich auf dem Evangelischen Friedhof an der Westenfelder Straße zusammenfügen: Eine Kohlenlore, die nach dem Abriss der Hängebank der früheren Zeche Consolidation in Gelsenkirchen gesichert werden konnte, soll hier einen Platz finden. Neben dem sogenannten „Wattenscheider Grab“, einem Mustergrab mit Bergbau-Symbolen für den Grabstein, die in Gelsenkirchen gefertigt werden. Außerdem angelegt wurde hier unlängst eine Totholz-Hecke, „Benjes“ genannt.
Kohlenlore findet Platz auf einem Friedhof in Wattenscheid
Was unter dem Fördergerüst von Schacht 4 auf dem ehemaligen Holland-Gelände in Wattenscheid nicht geklappt hat, weil die bürokratischen Hürden nicht genommen werden konnten, fällt auf dem Friedhof der Evangelischen Kirchengemeinde nun um so leichter. Fast ist nur noch zu bestimmen, wo konkret der ausgediente Mittelwagen platziert werden soll.
Friedhofsleiter Holger Sense tendierte bei einem Ortstermin dafür, das freie Feld M zu wählen. DOch es gibt weitere denkbare Orte: Am Rande des Friedhofs befindet sich auf der anderen Seite angelegt ein Platz für insgesamt 13 Opfer der Grubenunglücke der früheren Wattenscheider Zeche Centrum vom 18. April 1953 und 24. Februar 1954.
Auch interessant
Eine Bronze-Skulptur erinnert dort in der Mitte an die Opfer. Dieser Platz soll allerdings in naher Zukunft umgestaltet werden, mit der Mulchfolie und dem weißen Zierkies passe er nicht mehr recht in die ökologische und nachhaltige Ausrichtung des Friedhofs.
Schließlich könnte der Grubenwagen auch direkt im Eingangsbereich an der Trauerhalle an der Westenfelder Straße aufgestellt werden. Schienenstücke und Bahnschwellen für den Untergrund sind der Bürgerinitiative „Wir in WAT - Schacht 4“, die die Vermittlung übernommen hat, von der Stiftung Industrie-Denkmalpflege und Geschichtskultur in Dortmund als Eigentümer bereits zugesagt worden.
Tonnen des „schwarzen Goldes“ wurden zwischengelagert
Sogar mit einer authentischen Füllung könnte gedient werden. Aus dem ebenfalls abgerissenen Kohle-Bunker auf dem Zechengelände in Bismarck in Gelsenkirchen sind Tonnen des „schwarzen Goldes“ zunächst zwischengelagert worden. Alle sieben Mittelwagen aus der Hängebank sind für interessierte Institutionen reserviert.
An der Stelle der abgerissenen Hängebank unter dem markanten Doppelbock-Fördergerüst in Gelsenkirchen will die Stadt übrigens eine neue Gesamtschule bauen.