Wattenscheid. Der Namenszug der Zeche ging bei der Sanierung des Fördergerüstes an die Initiative Schacht 4. Sie sicherte die Einzelelemente vor dem Verfall.

Das Fördergerüst über Schacht 4 der ehemaligen Zeche Holland in Wattenscheid zeigt sich wieder in würdigem Dunkelgrau, das Gelände wird generalüberholt, damit es im Frühjahr wieder öffentlich zugänglich und benutzbar ist. Mit dem neuen Schriftzug in Höhe der Hängebank gut 50 Meter über dem Erdboden zeigt sich das Denkmal herausgeputzt. Einen neuen Platz sucht allerdings noch die Initiative Schacht 4 „Wir in WAT“ für das ehemalige Namensschild .

Die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bochum (WEG) musste nicht lange bekniet werden, als die Schacht-Initiative anfragte, ob sie das übernehmen könnte. Denn im Zuge der Sanierung des Stahlturms mit Sandstrahlen, Restaurieren und neuer Lackierung war das Schild abgenommen und mehr oder minder achtlos auf der Baustelle abgelegt worden .

Der Förderturm der Zeche Holland und ein Flutlichtmast aus dem Lohrheide-Stadion in Wattenscheid, hier von der Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen aus zu sehen.
Der Förderturm der Zeche Holland und ein Flutlichtmast aus dem Lohrheide-Stadion in Wattenscheid, hier von der Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen aus zu sehen. © FUNKE Foto Services | Dana Pusch

Original-Halterung des WAT-Wahrzeichensschwer verrostet

Die WEG Bochum als Eigentümer und Auftraggeber der Sanierung entschied, den Schriftzug nach Vorgaben des Denkmalschutzes nachbauen und neu installieren zu lassen. Denn eine Restaurierung erschien nicht möglich .

Der Rahmen, in dem die drei großen Platten ursprünglich befestigt waren, zeigte sich nach Jahrzehnten in Wind und Wetter als völlig verrostet und unwiederbringlich zerfressen , ebenso die Bleche der Rückseite. Bevor nun die über elf Meter lange und über zwei Meter breite Konstruktion auf der Baustelle womöglich noch Schaden nehmen konnte, wurde sie vor Ort zerlegt und per Lkw abtransportiert und gesichert.

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Die Bürgerinitiative begleitet mit großer Spannung und Neugier die zurzeit laufenden Erdarbeiten auf dem Gelände an der Emil-Weitz-Straße. In „ureigenem Interesse“ hat sie noch bei einem der letzten Treffen vor der Corona-Pandemie den Entwurf eines schwarzen T-Shirts mit dem Initiativen-Emblem „Schacht 4“ präsentiert. Auch der Gedanke an ein buntes Programm mit Informationen, Musik oder Lesungen für die Übergabe des Areals ist nur aufgeschoben, nicht aufgehoben.

Bochum Marketing hatte sich bereits bereit erklärt, Führungen auf dem Schachtgelände und auf den Turm anzubieten. Das Holland-Gelände soll dann möglichst auch in die Route touristischer Bergbau-Busrundfahrten aufgenommen werden. Die Gastronomie auf dem Gelände will möglichst Mathieu Knepper mit seiner Firma betreiben, wie auch schon die Schwarzkaue/Alte Lohnhalle an der Einfahrt zum Gesamtbereich.

Messing-Tafel zur Erinnerung an Hans Köster

In einer Art Dornröschen-Schlaf liegt allerdings immer noch das ehemalige Holland-Schild. So recht hat sich noch kein Interessent finden können, der den Schriftzug repräsentativ und sicher vor Beschädigungen wieder an die Öffentlichkeit bringen möchte. Die Initiative „Schacht 4“ ist in der Facebook-Gruppe dankbar für Anregungen. Sie plant außerdem noch, mit der Fertigstellung der Gesamtmaßnahme ein Messingschild anzubringen, das an den verstorbenen Ideengeber, den „spiritus rector“ Hans Köster erinnern soll .

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