Wattenscheid. Bei der 44. Auflage der Kunsthandwerkerbörse herrscht eine entspannte Atmosphäre. 70 Aussteller schaffen ein buntes Bild in der Alten Lohnhalle.

Die Kunsthandwerkerbörse „WAT-Kreativ“ ist in ihrer nunmehr 44. Auflage in der Alten Lohnhalle in Bochum-Wattenscheid angekommen. Davon zeigt sich Marie Lüno, die Ansprechpartnerin bei Bochum Marketing als Veranstalter, angesichts der großen Zahl der Stamm-Aussteller und Vorbestellungen überzeugt. „Auch heute haben wir schon ein gutes Feedback, die Besucher kaufen offenbar fleißig ein“, hat sie erfahren.

Bochum: „WAT-Kreativ“ endgültig in der Lohnhalle angekommen

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Auch für die Kunsthandwerker und Hobbykünstler selbst hat „WAT-Kreativ“ immer noch etwas Neues zu bieten: „Dass ich erst einmal heute Morgen den Schnee von meinem Pavillon fegen musste, das hatten wir auch noch nicht“, meinte Andrea Wiemers lachend im Innenhof des Technologie-und Gründerzentrums TGW. Die Aussteller drinnen in der warmen und trockenen Alten Lohnhalle konnten sich das sparen. „Dafür ist die Luft hier besser“, zeigte sich die „Nähfee“ konsequent und warm eingepackt bei den plötzlichen Frost-Temperaturen.

Neues musste die passionierte Künstlerin, die unter dem Label „Ruhr Rubin“ und ihrem „Genähten mit Ruhrpott-Flair“ zum Stamm der Aussteller gehört, sich auch unter den Beschränkungen der Pandemie überlegen. Mit ihren witzigen Impfpass-Hüllen war sie sicherlich auf der Höhe des Zeitgeistes.

Bergbaumotive im Miniaturformat waren wie geschaffen für den Schauplatz in der Alten Lohnhalle der Zeche Holland.
Bergbaumotive im Miniaturformat waren wie geschaffen für den Schauplatz in der Alten Lohnhalle der Zeche Holland. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Bochum: Atmosphäre durch Corona-Lockerungen entspannter

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Corona machte sich noch einmal deutlich bemerkbar. Am Eröffnungs-Samstag galt die 3-G-Regelung, am Sonntag dann aber schon nicht mehr die Maskenpflicht. „Wir lassen es aber dabei“, empfahl Marie Lüno. Gegenüber dem Vorjahr war die Atmosphäre tatsächlich deutlich entspannter.

Die Besucher schienen Masken und Sicherheitsabstände geradezu selbstverständlich hinzunehmen, und obwohl die Lohnhalle mit 70 Ausstellern wieder bis an die Grenzen ausgebucht war, wirkte der Betrieb locker.

Sabine Stein genoss die gelassene Atmosphäre bei der Kunsthandwerkbörse.
Sabine Stein genoss die gelassene Atmosphäre bei der Kunsthandwerkbörse. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Eine Reihe der Aussteller und kreativen Gruppen sind seit Jahren Teil der „WAT-Kreativ“ und sechs von ihnen sollten als Jubilare geehrt werden: Tanja Alder, Leoni Hasenauer für fünf Jahre, Kreative Köpfe Ruhr, Sozialpsychiatrischer Dienst für zehn Jahre und Silke Jelonek (20). Auch die treue Ausstellerin Evelore Schübbe war nach einer Pause 2021 wieder dabei, damit zum 42. Male mit Blaudruck, Keramik und Silberschmuck.

100 Teddys und 100 Puppen im Angebot

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Vera Rakowski ist mit ihren Puppen und Teddys jetzt seit stolzen 35 Jahren Stamm-Ausstellerin. „Ich habe die WAT-Kreativ noch im Wattenscheider Rathaus erlebt“, erinnert sie sich lächelnd. „Das hatte schon sein eigenes Flair, vor allem durch den Künstlertreff am Abend.“ Hier in der Lohnhalle findet sie es aber auch auf jeden Fall besser als an der Zwischenstation in der Stadthalle, wo die Hobby- und Kunsthandwerkerbörse nach dem Start im Rathaus bis 2019 ihren Platz hatte.

Immerhin gab es durch Corona dann noch einmal einen Bruch. Denn 2020 fiel die Kunstbörse aus, 2021 wurde sie in den Herbst verlegt.

Workshops

Der Bastelworkshop für Jungen und Mädchen im Kindergarten- und Grundschulalter war vorab schon voll gebucht. Sie konnten ganz für sich in einem Nebenraum der Lohnhalle ihr Osterkörbchen gestalten oder Grußkarten zu Ostern und Pflanzschilder für ein Frühlingsbeet.Beim Plotterworkshop für Erwachsene konnten dann T-Shirts, Jutebeutel oder Schlüsselanhänger gestaltet oder 3-D-Papierkunst ausprobiert werden. Die Plotter-Meile aus Witten half den Besuchern mit Tipps und Handgriffen.

Eineinhalb Tage sitze sie so etwa an einem Teddy, verrät die 67-jährige Vera Rakowski, mitgebracht hat sie diesmal, und muss überrascht schätzen „bestimmt 100, und noch mal 100 Puppen“. Die niedlichen Stücke sind zum Teil auch selbst entworfen.

Drechselarbeiten, Nähstübchen und Floristik neu

Marie Lüno zeigt beim Bummel durch die Reihen auf die Neuerungen. Holz-Drechselarbeiten sind erstmals dabei, beleuchtete Miniaturen mit Bergbau-Motiven, passend zum Ambiente, und dann erstmals ein Nähstübchen, in dem tatsächlich die ganze Zeit die Maschinen rattern und sich Interessierte Tipps und Tricks mitnehmen können. Auch mit dem Floristik-Pavillon draußen ist eine neue Sparte dabei.