Wattenscheid-Höntrop. Mit der Aussicht auf Unterstützung zur Sanierung der Waldbühne durch die Landesregierung herrscht verhaltener Optimismus beim Kolping-Verein.
Die viele Arbeit soll nicht umsonst gewesen sein, hofft der Unterstützer-Verein für die Waldbühne im Südpark. Eine Unterschriftenaktion und zahlreiche Spenden zeigten außerdem, wie wichtig die Spielstätte für die traditionellen Märchen den Menschen ist – und das nicht nur in der direkten Nachbarschaft. Die Hoffnung auf eine Wiedereröffnung keimt nun wieder vorsichtig, nachdem auch NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) Unterstützung zur Sanierung in Aussicht stellte.
Dabei klang durch, dass in der Stadtverwaltung die umfassende Renovierung und Neugestaltung für dann 600 Besucher favorisiert wird. Noch gibt es dazu keinen Beschluss und damit auch keinen Antrag auf Förderung mit Landesmitteln.
Bochum hatte schon eine Million Euro vorgesehen
Insgesamt eine Million Euro allerdings waren im städtischen Haushalt schon zur Sicherung der Waldbühne eingesetzt. „Und genau da wollen wir auch dranbleiben“, sagt Franz-Josef Ridder, Vorsitzender des Vereins Kolping-Waldbühne Höntrop, „schließlich hatten wir ja schon einen Termin ausgeguckt, um die Helfer für ein erstes Aufräumen zusammen zu trommeln.“
Allerdings sehen sich die Unterstützer praktisch wieder am Anfang, denn die Verhandlungen für die Beteiligung und Nutzung der Waldbühne müssten jetzt von vorn beginnen.
„Dabei hätte der Architekt, den wir schon eingebunden hatten, schon in den nächsten Tagen einen Bauantrag einreichen können“, so Ridder. Damit hätten Sicherungsarbeiten beginnen können. Die Waldbühne war vor zweieinhalb Jahren gesperrt worden, weil die Stadtverwaltung die Anlage als nicht mehr sicher einstufte.
Der Besuch der Ministerin auf Einladung des Wattenscheider Landtagsabgeordneten Serdar Yüksel (SPD) war auch für den Kolping-Verein äußerst überraschend, unterstreicht Ridder.
„Eine Voraussetzung wird aber sein, dass die Sanierung durch die Stadt Bochum stattfindet und nicht wie zuletzt geplant ehrenamtlich durch unseren Verein“, betont er.
Vertragsverhandlungen beginnen neu
Denn der Verein hatte darauf gehofft, umgehend anzupacken, um die Anlage spätestens im Sommer 2023 wieder in Betrieb nehmen zu können. „Wir nehmen deshalb an, dass die Waldbühne frühestens 2024 wieder bespielbar sein wird. Und das bedeutet, dass zunächst alle bereits bekannt gegebenen Termine für Aufräum- und Vorbereitungsarbeiten nicht stattfinden werden.“
„Wie der Verein jetzt eingebunden wird, ist damit auch völlig offen“, meint er, „dabei war der Überlassungsvertrag mit der Stadt aufgesetzt und sozusagen schon unterschriftsreif. Wir hatten sogar schon die feste Zusage, wieder auf das Gelände zu kommen, um mit dem Aufräumen anfangen zu können. Das wäre inzwischen schon dringend.“
Große Solidarität
Eine Unterschriftenaktion im Juli 2020 zeigte eine große Solidarität: 3.033 Unterzeichner in vier Wochen setzten sich für den Erhalt der Waldbühne ein. Auf Antrag der CDU folgte ein einstimmiger Ratsbeschluss. Damit bekam die Verwaltung den Auftrag, alles Notwendige zu tun, um die Märchenspiele auf der Waldbühne für 2021 sicherzustellen.
Allerdings ergab sich nach erster Kostenschätzung zur Sanierung eine Deckungslücke von etwa 2,5 Millionen Euro. Bis zu dieser Klärung seien keine weiteren Auftragsvergaben und auch Planungen möglich.