Wattenscheid-Höntrop. Die Stadt Bochum hat ein Sanierungskonzept für die geschlossene Waldbühne im Wattenscheider Südpark vorgelegt. Doch es gibt Kritikpunkte.

Es sei begrüßenswert, erklärt Hans-Josef Winkler von der Fraktion UWG: Freie Bürger, dass nun eine Mitteilung der Stadt zu den Sanierungsmaßnahmen vorliegt und somit eine Perspektive für das Kulturgut Waldbühne sichtbar werde. „Doch die aus der Vorlage ersichtlichen Maßnahmen, sowie die Vorgehensweise der Verwaltung, lassen noch Fragen offen."

Kolping Waldbühnen-Verein nicht einbezogen

Vor allem im Umgang mit dem Kolping Waldbühnen-Verein e.V. ist für Winkler nicht alles in Ordnung: „Hat die Stadt bei der Planung zur Sanierung der gesperrten Waldbühne die sachbezogenen Kenntnisse der Vereinsakteure berücksichtigt bzw. wie werden deren Erfahrungen für eine optimale Wiederherstellung der Bühne und für den Spielbetrieb genutzt? Dies gilt in besonderer Weise für die Anordnung von Gebäuden, wie u.a. Kiosk, WC-Container, Requisitenlager, aber auch für die geplante Ton-Technik Anlage."

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Der Vereinsvorsitzende Franz-Josef Ridder erklärt, dass man bei den Vorplanungen der Stadt bisher nicht einbezogen worden sei, lediglich eine Mitteilung habe man erhalten. "Ich hoffe auf eine Einbindung des Vereins."

Zudem möchte die Unabhängige Wähler-Gemeinschaft wissen, inwieweit mit dem Kolping Waldbühnen-Verein eine Vereinbarung darüber getroffen worden ist, wie das zukünftige Betreiber-Nutzungsverhältnis mit der Stadt Bochum und dem Verein vertraglich geregelt werden wird. „Der Verein hat eine mündliche Zusage des ehemaligen Erbbaurechtsnehmers, dass dem Verein bis zum Jahr 2027 - dem ursprünglichen Vertragsende des Erbbaurechtsvertrags - ein jährlicher Zuschuss gewährt wird. Allerdings unter der Voraussetzung, dass Märchenspiele stattfinden und der Verein einen Vertrag mit der Stadt Bochum vorlegen kann. Der Verein hat diesen Zuschuss in seine Kalkulation bis 2027 eingeplant. Inwieweit kann die Verwaltung hier vermittelnd zwischen Verein und ehemaligem Erbbaurechtsträger behilflich sein?"

Verein hofft auf Vertrag

Laut Franz-Josef Ridder sei mit dem Verein noch kein Vertrag abgeschlossen worden, "ich hoffe, dass dies mit der Stadt Bochum noch passieren wird. Das gäbe uns Sicherheit".

2018/19 hat der Verein in der Waldbühne bereits viele Mängel im ehrenamtlichen Engagement und fachlich qualifiziert behoben. Winkler: „Und nun scheint es aus Sicht auf die vorgelegte Planung so, dass die schon erfolgten Mängelbeseitungungen offensichtlich nun noch einmal auf dem Sanierungsplan stehen. Da möchte ich schon wissen, wie die Verwaltung dieses Vorgehen begründet."

Die Anfrage der Fraktion UWG: Freie Bürger jetzt im Kulturausschuss thematisierte zudem den Erhalt der rund 1000 Sitzplätze sowie einen Ersatzspielort für die beliebten Märchenspiele in den Sommerferien, über Jahrzehnte von der Kolpingspielschar Höntrop und der Volksbühne Wattenscheid aufgeführt. Die Waldbühne ist u.a. Thema in der Bezirksvertretung Wattenscheid am 19. Januar im WAT-Rathaus (Beginn 16 Uhr)

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