Bochum-Höntrop. Anwohner der Straße In der Hönnebecke in Wattenscheid-Höntrop gehen auf die Barrikaden: Es werde zu schnell gefahren. Die Stadt Bochum reagiert.

„Leider beobachten wir seit Monaten, dass sich kaum ein Autofahrer an die vorgegebene Geschwindigkeit von 30 km/h hält. Der Schnitt dürfte zwischen 50 und 70 km/h liegen“, so Nadine Klene stellvertretend für ihre Familie - und natürlich auch für die Anwohner.

Familie hat nachgefragt bei der Stadt Bochum

Im letzten Jahr habe die Familie bereits telefonisch bei Behörden um Rat gefragt. Man habe leider keine zufriedenstellenden Antworten erhalten. Laut Nadine Klene habe es Aussagen wie diese gegeben: „Von der Polizei ,Sie wissen doch, es muss erst etwas passieren, bevor jemand handelt’, vom Tiefbauamt ,Weitere 30er-Schilder können nicht aufgestellt werden, da es sich um eine 30er-Zone handelt, und hier ein Hinweis am Anfang und am Ende genügt’ und vom Ordnungsamt ,Geschwindigkeitsanzeigetafeln sind leider Mangelware und werden erst woanders eingesetzt.’“ Das sei nicht hinnehmbar, so Nadine Klene.

In der Hönnebecke: Auch Kinder unterwegs

Die Straße werde morgens und mittags von vielen Kindern gequert, da hier unter anderem ein direkter Schulweg zur Kirchschule Höntrop entlang führt. „Wir fordern die Stadtverwaltung hiermit auf, kurzfristige und langfristige Lösungen aufzuzeigen und umzusetzen.“

Umbauarbeiten finden an der Bahnstrecke im Bereich In der Hönnebecke in Wattenscheid-Höntrop statt.
Umbauarbeiten finden an der Bahnstrecke im Bereich In der Hönnebecke in Wattenscheid-Höntrop statt. © WAZ | Drews

Kurzfristige Lösungen seien z.B. „eine Nachbesserung der Erkennbarkeit der 30er-Zone durch neue, erweiterte Beschilderung und Markierungen auf den Straßen oder das Anbringen einer elektrischen Geschwindigkeitsanzeigetafel“. Und langfristige Lösungen seien z.B. „das Erstellen von Geschwindigkeitshügeln im Straßenkörper, Markierungen an den Rechts-vor-Links-Situationen oder das Ändern der Hönnebecke oder weiterer Straßen in Anliegerstraßen“.

Umbau S-Bahnstrecke

Mehrere Regionalbahnen werden bald von Wattenscheid Bahnhof dauerhaft über den S-Bahnhof Höntrop fahren. Dass Höntrop dafür nicht ausgelegt ist, wurde mehrfach kritisiert.Das ist Folge der Verstärkung des RRX-Taktes, damit mehr der Rhein-Ruhr-Express-Züge über WAT-Bahnhof fahren können.

Stadt Bochum und Polizei informiert

Man fordere die Polizei auf, „Raser auch mal anzuhalten und auf ihr Vergehen hinzuweisen“. Und erwarte von den Parteien, das Thema in den Rat zu tragen. Die Verkehrslage könnte sich verschärfen, da durch die Umleitung von Regionalzügen über Höntrop auch mehr Kfz-Verkehr (Stichwort Park&Ride) zukommen wird. „Eine nachhaltige Verkehrslösung in Höntrop muss nach Jahren der endlosen Diskussionen endlich her“, betont auch Hans-Josef Winkler, Vorsitzender der Bezirksfraktion UWG/Freie Bürger.

Stadt Bochum führt Tempomessungen durch

Die Stadt Bochum sagt auf Nachfrage dieser Redaktion: „Wir führen in unregelmäßigen Abständen hier Tempokontrollen durch. Im Ergebnis gab es Überschreitungen, aber keine gemessenen Geschwindigkeiten von 50 bis 70 km/h“, so Stadtsprecherin Karolin Breitschädel. Um die Verkehrssituation In der Hönnebecke weiter zu überprüfen, stellt die Stadt in der kommenden Woche ein Seitenradargerät auf und ermittelt so eine Woche lang Fahrzeuglängen und gefahrene Geschwindigkeiten. „Nach Auswertung dieser Messung stimmt die Stadt weitere Maßnahmen zur Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit innerhalb der Stadtverwaltung und mit der Polizei ab.“