Bochum-Wattenscheid. Propst Werner Plantzen wird zum 31. Dezember vom Amt des Pfarrers der Propsteipfarrei St. Gertrud von Brabant in Wattenscheid entpflichtet.
15 Jahre lang stand Propst Werner Plantzen an der Spitze der katholischen Gemeinden in Wattenscheid, leitete die Großpfarrei St. Gertrud mit ihren derzeit rund 27.000 Mitgliedern. Zum Jahresende 2021 wird er diese Aufgabe abgeben. „Nach 32 Jahren in Erstverantwortung kann ich nun mehr seelsorgerisch tätig sein, befreit von den Verwaltungsaufgaben.“
Bischof entsprach dem Wunsch
Am 3. Dezember, dem 15. Jahrestag seiner Einführung als Pfarrer der Propsteipfarrei St. Gertrud von Brabant, hatte Propst Plantzen den Essener Bischof Franz-Josef Overbeck gebeten, ihn von den Leitungs- und Verwaltungsaufgaben eines Pfarrers zu entpflichten. Mit Schreiben vom 22. Dezember hat der Bischof dem zugestimmt und ihn gleichzeitig zum 1. Januar 2022 zum Pastor für die Propsteipfarrei ernannt, „ich bleibe also Wattenscheid erhalten, wenn mein Nachfolger es möchte“.
Stadtdechant Kemper übernimmt Aufgabe des Pfarradministrators
Bis eine neue Pfarreileitung ernannt werden kann, übernimmt Stadtdechant Michael Kemper die Aufgabe des Pfarradministrators. „Mit dieser Ernennung übernimmt der Stadtdechant die gesamte geistliche und vermögensrechtliche Leitung der Propsteipfarrei“, so Propst Werner Plantzen. Er dankt Stadtdechant Kemper „für seine Bereitschaft, diese zusätzliche Aufgabe zu übernehmen“ und wünscht ihm hierfür „alles Gute und Gottes Segen“.
Werner Plantzen war 15 Jahre lang Propst
Werner Plantzen (65) – in Duisburg geboren, 1981 in der WAT-Propsteikirche zum Diakon geweiht und von 1989 bis 2006 Pfarrer in Essen-Frohnhausen – wurde vor 15 Jahren Nachfolger von Propst Paul Neumann in Wattenscheid und hat die katholischen Gemeinden im Umbruch aktiv mitbegleitet. Er war u.a. lange Jahre Leiter des Kita-Zweckverbandes. In seine Amtszeit fielen die Neunutzung der St. Pius-Kirche zum Kolumbarium und der St. Nikolaus-Kirche zum Sitz der Wohnungsbaugenossenschaft Wattenscheid. Der Pfarreientwicklungsprozess – bis 2030 angepeilt – ist damit noch lange nicht abgeschlossen.
In seine Amtszeit fielen auch die Turbulenzen um einen wegen Kindesmissbrauchs verurteilten Geistlichen, der lange als Priester im Ruhestand in der St. Joseph-Gemeinde in Wattenscheid-Heide tätig war.
Viel ist passiert in der Amtszeit
Der Bewegung Maria 2.0, die sich für mehr Frauenrechte in der katholischen Kirche einsetzt, „stehe ich aufgeschlossen gegenüber und unterstütze das Anliegen, habe an ihren Veranstaltungen teilgenommen. Meine Sorge ist aber, dass ihre Erwartungen so nicht erfüllt werden. Viele Reformbestrebungen sind leider versandet.“
Was ihn sehr beeindruckte in all den Jahren, ist die jahrzehntelange Gertruden-Verehrung in der Wattenscheider Gemeinde, die enge Verbundenheit mit der Partnergemeinde im belgischen Nivelles mit Besuchen und Gegenbesuchen, vom Komitee St. Gertrud organisiert.