Wattenscheid-Mitte. Der neue Radweg an der Bahnhofstraße in Bochum-Wattenscheid steht weiter in der Kritik. Politiker fordern Nachbesserungen. Er sei zu gefährlich.
Der neue Radweg an der Bahnhofstraße sorgt weiter für Zündstoff. Seine Nutzung sei für Radfahrer zu gefährlich, kritisieren Politiker. Der Radweg wurde im Zuge des Umbaus am Ehrenmalpark auf der Straße markiert. Weitere Verbesserungen außer der aktuellen „Rüttelmarkierung“ seien nötig, finden die Politiker.
Radweg Bahnhofstraße in Wattenscheid weiter in der Kritik
Die Radweg- und Kreuzungssituation an der Bahnhofstraße sei immer noch nicht ausreichend, so Sonja Lohf, Vorsitzende der Grünen in der WAT-Bezirksvertretung. Im September hatte die Stadt mitgeteilt, den Radweg mit einer „haptischen Markierung“ (Rüttelmarkierung“) zu versehen. Danach wolle man die Situation weiter beobachten. Weiteres ist bisher aber nicht geplant. Lohf: „Da die Verkehrssituation für Radfahrer weiterhin unzumutbar und gefährlich ist, wollen wir wissen, warum der Radweg stadteinwärts nur bis zur Bushaltestelle Stadthalle angelegt wurde und nicht bis zur Kreuzung August-Bebel-Platz?“
Halteverbot an der Bahnhofstraße gefordert
Außerdem: „Warum wurde kein Halteverbot stadtauswärts an den Häusern an der Bahnhofstraße 22-26 eingerichtet?“ Die Grünen fragen zudem an, ob der Radweg zusätzlich mit einem farbigen Belag versehen werden kann, „wodurch auch eine visuelle Sichtbarkeit erreicht werden könnte“. Abzuklären wäre auch, ob eine Tempo-Reduzierung die Gefahrensituation entschärfen könnte.
Millionen-Investitionen für Radwege
Das Thema Radwege steht weiter im Fokus, so auch heute in der WAT-Bezirksvertretung.Da geht es u.a. um das Zuwegungskonzept für den RS1 im Bereich Leithe. Das soll laut Stadt „sicherstellen, dass der Radschnellweg 1 zu Fuß und mit dem Rad gut erreichbar ist, womit darüber hinaus auch den Zielen der Kernaktivität BOvelo und dem Leitbild Mobilität entsprochen werden soll“. Zu diesem Zweck wurden bis 2024 insgesamt 2,5 Mio in den Haushalt eingestellt.
Gefahren für Radfahrer auf der Bahnhofstraße
Kritik an diesem Radweg übt ebenfalls Nikolas Lange (Partei/Stadtgestalter). „Sinniger wäre es gewesen, hätte die Stadt den Radweg direkt neben dem Gehweg in der Mitte der Allee angelegt.“ Die jetzige Situation führe dazu, „dass Radfahrer an den Rand der Fahrbahn gedrängt werden und kurz vor der Bushaltestelle ,Stadthalle’ ein Gefahrenpunkt entsteht. Zudem endet der Radweg dort im Nichts und wird nicht richtig an den Radweg der Propst-Hellmich-Promenade angeschlossen“. Das hätte aus Sicht der Partei/Stadtgestalter durch einen vorfahrtsberechtigten Überweg in Kombination mit einem dort eigentlich sinnvollen Zebrastreifen erreicht werden können, der allein aufgrund der querenden Schüler errichtet werden sollte.
Autos fahren oft auf dem Radweg
Im Bereich der geparkten Autos auf der Bahnhofstraße Nr. 22-26 werde der Radweg oftmals überfahren, damit sich Fahrzeuge ohne Halt begegnen können: „Das gefährdet Radfahrer.“ Lange habe beobachtet, dass viele Radler deshalb „lieber den neuen, glatten und sicheren Gehweg nutzen, der für sie eigentlich tabu ist“. Im Mobilitätsausschuss habe er konkrete Verbesserungen vorgeschlagen.
Im städtischen Mobilitätsausschuss fordert die Fraktion Partei/Stadtgestalter die Verwaltung zu einer „richtigen Lösung“ auf. Lange: „Die günstigste und effektivste Lösung wäre die Entfernung der zwei Stellplätze, die sich mitten auf der Hauptstraße befinden.“