Wattenscheid-Höntrop/Eppendorf. Im Südpark gibt es durch die Stadt Bochum mittlerweile zwei „Großbaustellen“: das geschlossene Schwimmbad und die geschlossene Waldbühne.

Auf eine Lösung warten Anwohner und Besucher seit Jahren. Im August beschäftigt sich der durch die Parteien besetzte Aufsichtsrat der Holding für Versorgung und Verkehr (HVV) mit der Frage, welche der drei Schwimmbad-Varianten nach jahrelangen Diskussionen und teuren Gutachten infrage kommen könnte – die große oder die kleine (mit/ohne Cabriodach)? Der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, Burkart Jentsch, erklärt auf Nachfrage der Redaktion, dass er einen Bad-Neubau in Wattenscheid unterstütze.

Schwimmbad-Frage seit Jahren ungeklärt

Das Südpark-Schwimmbad in Wattenscheid: Das Hallenbad wurde abgerissen, das Freibad ist dicht.
Das Südpark-Schwimmbad in Wattenscheid: Das Hallenbad wurde abgerissen, das Freibad ist dicht. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Es gab ja auch mal die Überlegung, ein Hallenbad am Südfeldmark-Freibad zu errichten. Das Hallenbad Höntrop ist jedenfalls seit 2016 dicht, das Freibad seit 2018 – seitdem wird um eine Lösung an diesem Standort gerungen.

Das Südpark-Hallenbad wurde kürzlich komplett abgerissen, ohne auf die Forderung des Fördervereins einzugehen, zumindest einen Teil für einen Neubau zu verwenden. Stehengeblieben ist lediglich der erst kürzlich für rund 280.000 Euro sanierte Zehn-Meter-Sprungturm samt Becken und nebenan das Freischwimmerbecken. Kritiker sagen, auch dies werde noch verschwinden...

Große Lösung „kaum machbar“

Das für Höntrop zuständige CDU-Ratsmitglied Julian Meischein setzt sich nicht nur für den Erhalt des Standortes Südpark mit Hallenbad samt Freibad in einer kleinen Variante (also ohne große Sauna-Landschaft, ohne Fitnesscenter etc. für rund 360.00 Besucher jährlich) ein, „um doch endlich hier eine pragmatische, finanzierbare und für die Anwohner akzeptable Lösung zu finden“. Denn allein die Erschließung für die „große Lösung“ sei kaum machbar.

Lösung für Waldbühne gefordert

Und er setzt sich nachdrücklich auch für den Erhalt der Waldbühne ein. „Seit diese 2019 wegen Sanierungsbedarf geschlossen wurde, ist mittlerweile viel Zeit ins Land gezogen.“ Im August 2020 hat der Stadtrat auf CDU-Antrag den politischen Auftrag erteilt, dass da wieder Märchenspiele stattfinden sollen. Der Kolpingverein hatte bis dato hier ja schon viel in Eigenregie geleistet. Dann kam die Hiobsbotschaft der Stadt: Die Sanierung solle zwischen 2,4 und 3,4 Mio Euro kosten.

Kolpingverein unterstützen

Die Stadt Bochum will dem Kolping Waldbühne e.V. dafür 1 Mio Euro bereitstellen. „Problem: Wie kann das Geld ausgezahlt werden? Die Stadt wollte ursprünglich Baubürgschaften oder Bankbürgschaften, für den Verein aber definitiv nicht zu stemmen“, so die Höntroper CDU-Ratsmitglieder Julian Meischein und Irina Becker. „Unverständlich hohe Summen, die bis heute seitens der Verwaltung niemand so wirklich erklärt hat. Es ist jetzt an der Zeit, dass endlich Bewegung in die Sache kommt“. Das Projekt Waldbühne dürfe nicht an „Verwaltungs-Wirrwarr sterben. Die Bühne ist als kulturelle Institution mit einer langen Tradition nicht nur für Höntrop und Wattenscheid, sondern für ganz Bochum enorm wichtig“.

Man solle die Gelder abrufen können, wenn es nötig wird. „Damit wollen wir dem Kolping Waldbühne e.V. das klare Signal geben, dass die Politik und die Stadt an der Waldbühne und auch an den Märchenspielen dort festhalten“, betont Monika Pieper, kulturpolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion.