Wattenscheid-Leithe. Beim Tag der Paten auf dem Gnadenhof an der Leithestraße wirbt Karin Jericho um Unterstützung. Vor allem Helfer mit Erfahrung sind willkommen.
Es ist eine Gratwanderung, zur Zeit der Flutkatastrophe um Unterstützung, um Spenden für Tiere zu werben. Aber Karin Jericho und ihrem kleinen Team vom Gnadenhof an der Leithestraße in Wattenscheid-Leithe bleibt gar nicht anderes übrig. 1500 Euro müssen monatlich schon für Futterkosten einkalkuliert werden, und da darf dann schon nicht viel außerplanmäßig passieren. Wie jetzt.
Bochum-Wattenscheid: Gnadenhof in Not – es fehlt an Helfern und Spenden
Avatar, der stattliche Schecke, muss dringend zur Untersuchung in die Pferdeklinik. „Vielleicht 500 Euro“, peilt Karin Jericho die Kosten an. Für Operationskosten gibt’s eine Versicherung, für Untersuchungen nicht. „Und der Zahnarzt muss bei ihm auch schon wieder ‘ran“, erzählt sie schmallippig.
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Auf die Tierpaten kann sie sich überwiegend verlassen, doch sind diesmal auch wieder nur die treuen Tierfreunde gekommen, neue Unterstützer machen sich rar.
Helfer sind hier immer willkommen, allerdings brauchen sie auch Erfahrung mit Tieren. „Manche, die eine Patenschaft übernehmen, erwarten dann, dass sie jederzeit ihr Patentier besuchen können. Aber ich kann doch nicht jeden sich ohne Aufsicht einfach mitten unter die Pferde stellen lassen“, auch wenn die keineswegs gefährlich oder bissig sind. Aber hier ist kein Ponyhof, kein Streichelzoo, und es fehlt auch die Zeit, unerfahrene Helfer eigens anzulernen.
Gern wären in Zukunft auch behinderte Besucher auf dem Gnadenhof willkommen, aber dazu müsste eine Dixi-Toilette her und der Weg rollstuhlgerecht überarbeitet werden.
Gerald Asamoah engagiert sich
Nun hat die Gerald-Asamoah-Stiftung bald einen Besuch angekündigt, und der prominente Schalke-Kicker mit seinem Engagement für krebskranke Kinder würde wieder ein bisschen Licht durch die bald ständigen Wolken über dem Gnadenhof schicken. „Wenn das klappt, hat die Stadtbäckerei Gatenbröker zugesagt, Lunchpakete bereit zu stellen“, erzählt Jericho zurückhaltend. „Aber wenn’s regnet? Dann brauchen wir Stehtische und Pavillons – die wir nicht haben.“
Immer wieder gibt es auch völlig unerwartete Nackenschläge. „Letztens hat irgendwer Futterspenden aus der Box vor dem Tor geklaut, weil wir die erst abends rausholen wollten. Unglaublich“, macht Jericho ihrem Ärger Luft.
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Um gleich zu einem vermeintlich harmlosen Thema zu wechseln, dem Heu. „Die Preise machen uns Kopfschmerzen“, sagt sie. Denn die sind wie für so vieles schon wieder gestiegen. Und hier wollen vier große Pferde, sieben Ponys, vier Ziegen versorgt werden. Außerdem gehören zwei Gänse, Stallkatzen und Kaninchen zur bunten Tierwelt an der Leithestraße.
Immer wieder muss sie unterstreichen, dass keine Zuschüsse hierher fließen, die Mannschaft mit den Paten und Einzelaktionen wie dem Wichtelverkauf im Advent alles allein finanzieren muss. Der Ferienpass fällt hier diesmal aus.